Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

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VII. Die Salpetersäure, 
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die Substanz ganz auf den Boden des Bechers kommt und wiegt später 
das Röhrchen zurück. Nun spritzt man etwa 1ccm Wasser in den Becher 
und wartet einige Augenblicke, bis der Salpeter grösstentheils zergangen 
ist. Bei Kalisalpeter tritt dies nur unvollständig ein; man braucht es aber 
nicht abzuwarten, denn wenn man den Hahn ö vorsichtig dreht, so spült 
das darüberstehende Wasser das ungelöste Salz rein hindurch. Es ist 
kaum nöthig zu sagen, dass vorher der Hahn db so gestellt gewesen sein 
muss, dass keine seiner Bohrungen mit @ communicirt. Man spült mit 
einigen Tropfen Wasser nach und lässt sodann etwa 15 ccm 
concentrirte reine Schwefelsäure nachlaufen. Natürlich wird 
viel Wärme entwickelt und die Gasentwicklung beginnt bald 
Sie wird wie gewöhnlich durch Schütteln beendigt, was sehı 
gut. geht, so lange noch Quecksilber in c steht. Schliess- 
lich ist das Quecksilber nach f hinüber gedrängt und steht 
theilweise in gh. Man lässt mindestens eine halbe Stunde, 
besser eine Stunde stehen, damit das Instrument die Tem- 
peratur des Raumes einnimmt und stellt nun die Röhren 
ein, um ablesen zu können. Die Säureschicht auf dem 
Quecksilber in de ist ziemlich hoch; aber wenn man 
das Quecksilber in gh um so viel höher als in ed stellt, dass auf je 
7 Theilstriche der Säure zu letzterem 1 Theilstrich Quecksilber in g h zu- 
gegeben wird, so wird man das Gas so gut wie genau unter Atmosphären 
druck gebracht haben. Um ganz sicher zu gehen, giesst man etwas Schwefel 
säure in den Becher @ und öffnet vorsichtig den Hahn d. Jetzt soll nur 
soviel Säure in das Rohr einfliessen, als dem Ueberdrucke der Säure in a 
entspricht, die übrige Säure wird durch Capillarität im Hahnrohr festge- 
halten, wenn nicht das Rohr fgh zu tief stand. Bei vorsichtigem Oeffnen von 
b sieht man schon an der zu grossen Schnelligkeit des Einlaufens der Säure, 
ob letzteres der Fall war, und kann durch sofortiges Schliessen von b den 
Versuch retten. 
Im Uebrigen ist die Manipulation ganz wie bei dem Nitrometer für 
Säuren. 
Die Genauigkeit der Methode ist befriedigend. Ein gut krystallisirter, 
trockener Natronsalpeter ergab in vier Versuchen: 99,1 % 
98,95 
99,0 
99,2 
Chloride und organische Substanzen, in der Menge wie sie etwa hier 
vorkommen können, stören nicht. ;
	        
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