Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

200 Chemische Fabriken, 
und schwefelsaurem Kali, Chlorkalium, kohlensaurem Natron, 
Wasser und Unlöslichem. Phosphorsaures und kieselsaures 
Kali vernächlässigt man gewöhnlich; man bestimmt es nur ausnahmsweise, 
namentlich in den aus Schlempekohle dargestellten Potaschen. Bei den 
Betriebsanalysen fasst man Wasser und Rückstand gewöhnlich zusammen 
und giebt dafür die Differenz von 100 und der Summe der gefundenen 
Procente an. Angenommen, es seien alle genannten Körper zu bestimmen, 
so verfährt man folgendermaassen. 
Man bringt 10 g fein gepulverte Potasche auf die bei Chlorkalium an- 
gegebene Art und Weise im einen 500 ccm-Kolben, welcher zum vierten 
Theil mit kaltem Wasser angefüllt ist, schwenkt, um ein Zusammenbacken 
der Potasche zu vermeiden, unmittelbar nach dem Einbringen bis zum Gelöst- 
sein um, füllt zur Marke auf und filtrirt. Vom Filtrat werden 
1. 50ccm mit Salzsäure angesäuert, zum Kochen erhitzt, nachdem 
alle Kohlensäure ausgetrieben ist, mit Chlorbarium gefällt und im Kochen 
so lange erhalten, bis sich nach dem Entfernen von der Flamme der 
schwefelsaure Baryt rasch und vollständig absetzt. Nach dem Filtriren 
und Auswaschen presst man das Filter behutsam zwischen Filtrirpapier 
ab und bringt es ungetrocknet in einen Platintiegel, worin es Anfangs mit 
kleiner Flamme getrocknet und dann im schiefliegenden Tiegel verbrannt 
wird. Aus dem gefundenen schwefelsauren Baryt wird durch Umrechnen 
auf schwefelsaures Kali der Gehalt des letzteren gefunden. 
2. Zu 50ccm setzt man 6—7 ccm Salpetersäure, dargestellt durch 
Verdünnen von 200 ccm Säure von 1,2 spec. Gew. mit 800 ccm Wasser, 
fügt einige Tropfen chromsaures Kali zu und titrirt das Chlor mit Vo 
Normal-Silberlösung. Die verbrauchten ccm rechnet man auf Chlorka- 
lium um. 
3. 10ccm werden in einer Porzellanschale mit Salzsäure zur Trockne 
gedampft, der Verdampfungsrückstand mit Wasser aufgenommen, mit 
Platinchlorid versetzt und das Kaliumplatinchlorid nach der bei Chlor- 
kalilum angegebenen Methode bestimmt. Aus der Menge desselben be- 
rechnet man das Gesammtkali als kohlensaures Kali. 
4. 506ccm werden näch Zusatz einiger Tropfen Lackmustinetur mit 
30 ccm !/, Normal-Schwefelsäure versetzt, 5—10 Minuten lang gekocht und 
die überschüssig zugesetzte Schwefelsäure mit !/„ Normal-Natron zurück- 
titrirt. Die gefundene Alkalinität wird auf kohlensaures Kali berechnet, 
5. 10g Potasche werden in ca. 50 ccm kochenden Wassers gelöst, 
die Lösung durch-ein bei 130° getrocknetes Filter filtrirt und mit heissem 
Wasser vollständig ausgewaschen. Das Filter mit dem Rückstand wird 
durch behutsames Abpressen zwischen Filtrirpapier von dem grössten Theil 
der anhängenden Flüssigkeit befreit, bei 130° getrocknet und aus dem 
Mehrgewicht der Gehalt an Unlöslichem berechnet. -
	        
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