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Chemische Fabriken.
Plus von KNo, auf KCI1 umzurechnen; die letzterem aequivalente Menge
Chlornatrium ist von dem aus dem gefundenen Chlor berechneten zu sub-
trahiren; der Rest ist das in der Lauge enthaltene Chlornatrium. In dem
als Abfallproduct auftretenden Kochsalz werden Kalisalpeter und Chlor-
kalium bestimmt und zwar auf folgende Weise:
Man digerirt 100g Abfallsalz auf dem Dampfbad längere Zeit. mit
ca. 100 ccm Wasser und filtrirt die Lösung unter 4 bis 5 maligem Nach-
spülen in einen ca. !/„ 1 fassenden Kolben; man kann alsdann annehmen,
dass aller Salpeter in der Lösung enthalten ist, zumal da der Gehalt in
der Regel unter 0,5% des Abfallsalzes be-
trägt. In die Lösung trägt man 25—30g
salpeterfreies Aetznatron und 15—20 g Zink-
staub ein, verschliesst den Kolben mit einem
durchbohrten Kautschukstopfen, in dessen
Durchbohrung ein rechtwinklig gebogenes
Kugelrohr eingesetzt ist; das freie Ende des
Kugelrohrs verbindet man mittelst Gummi-
schlauch mit einem zweiten gebogenen Glas-
rohr und lässt dessen verticalen Schenkel in
in einem Kölbchen befindliche !/„ Normal-
Schwefelsäure tauchen. Durch Einwirkung
des Aetznatrons auf das Zink entwickelt
sich langsam Wasserstoff, welcher die Sal-
petersäure des Salpeters zu Ammoniak reducirt; man lässt die Entwick-
lung 12 bis 24 Stunden gehen, destillirt alsdann das freie Ammoniak
ab, lässt es von der vorgelegten Schwefelsäure absorbiren und titrirt nach
beendigter Destillation die unverbrauchte Schwefelsäure mit 1/, Normal-
Natron. Die gefundene Salpetersäure berechnet man auf salpetersaures
Kali.
Das Gesammt-Kali bestimmt man wie in der Potasche, nur lässt
man den Platinniederschlag unter öfterem Anhauchen mehrere Stunden
stehen, damit das Natriumplatinchlorid genügend Wasser anzieht und sich
beim späteren Behandeln mit Alkohol (wenn nöthig unter gelindem Er-
wärmen auf dem Dampfbad) leicht löst. Von dem gefundenen Gesammt-
Kali zieht man die dem gefundenen salpetersauren Kali aequivalente Menge
ab und berechnet den Rest auf Chlorkalium.
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