Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

216 Chemische Fabriken, 
Mündung sind durch Korke mit eingepassten dünnen Glasröhren verschlossen. 
Im vorderen Theile der Röhre befindet sich eine etwa 35 ccm lange Schicht 
körnigen Natronkalkes, welche durch auf beiden Seiten eingeschobene 
Eisendrahtstopfen zusammengehalten wird. Die zu analysirende Substanz 
wird, mit pulvrigem Natronkalk, gemischt in einem 20 cm langen Nachen 
von hinten in die Röhre geschoben. Die‘ die vorgeschlagene Säure ent- 
haltende Vorlage ist die gewöhnliche. Man operirt mit diesem Apparat 
in folgender Weise. Zunächst erhitzt man die noch leere Verbrennungs- 
röhre, um sie zu reinigen, zum Glühen und leitet einen Strom reinen 
Wasserstoffgases hindurch. Nach dem Abkühlen beschickt man den vor- 
deren Theil mit körnigem Natronkalk, schiebt das Schiffchen mit pulve- 
risirtem Natronkalk von hinten ein und erhitzt das Rohr zum Rothglühen, 
während. man Wasserstoff durchleitet. Man lässt jetzt den hinteren Theil 
erkalten, zieht das Schiffchen mittelst eines geeigneten Eisendrahtes heraus, 
nimmt etwas Natronkalk aus dem Schiffchen, mischt die abgewogene Sub- 
stanz mit dem übrigen und bedeckt dann die im Schiffchen befindliche 
Mischung mit dem erst herausgenommenen Natronkalk. Man schiebt jetzt 
das Schiffchen wieder in die Röhre, erhitzt‘ nun auch jenen Theil derselben, 
wo die Mischung sich befindet, nach und nach zum Glühen, während‘ man 
einen langsamen Strom Wasserstoffgas durch die Röhre leitet. Nach 
Beendigung der Operation und nach Entfernung der Vorlage zieht man 
das Schiffchen heraus, erhitzt die Röhre stärker und leitet einen rascheren 
Wasserstoffstrom hindurch um die Schicht körnigen Natronkalkes von ver- 
dichteten Kohlenwasserstoffen zu befreien. Die Röhre ist sodann zur 
nächsten Operation wieder vorbereitet und mit einer Anzahl Schiffchen 
lässt sich somit eine Reihe von Analysen ohne Unterbrechung durchführen. 
b) Methode nach Dumas. In eine 70 bis 80cm lange, 12 bis 
14 mm weite hinten rund zugeschmolzene Röhre von schwer schmelzbarem 
Glase wird eine 12 bis 15cm lange Schicht reines und trockenes doppel- 
kohlensaures Natron gebracht, darauf lässt man eine 4 cm lange Schicht 
Kupferoxyd folgen, dann das höchst innige Gemenge der abgewogenen 
Substanz (!/„ bis 1g) mit Kupferoxyd, sodann das zum Nachspülen ver- 
wendete, sowie eine Schicht reines Oxyd, und schliesslich ein etwa 15cm 
langes spiralförmig gewundenes Kupferdrahtnetz, welches zuvor im Wasser- 
stoffstrom ausgeglüht wurde. Die so gefüllte Röhre verbindet man, nach- 
dem man durch Aufklopfen einen Kanal hergestellt, mit einer Gasleitungs- 
röhre, die in die Quecksilberwanne führt und legt das Ganze in den Ver- 
brennungsofen. Das hinterste Ende der Röhre, etwa bis zu 6cm wird 
zuerst zum Glühen erhitzt. Nach Verlauf einiger Zeit prüft man die ent- 
weichende Kohlensäure auf ihre Reinheit, indem man Gasblasen in ein 
mit Kalilauge gefülltes Probirröhrchen treten lässt. Wird sämmtliches 
Gas absorbirt, so stürzt man einen zu % mit Quecksilber, !/, mit starker
	        
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