39 4
A
Chemische Fabriken.
C. Untersuchung des Salpeters. .
a) Chilisalpeter.')
1. Ermittlung des Feuchtigkeitsgehaltes. Der zu untersuchende
Chilisalpeter wird fein zerrieben, gut durcheinander gemischt und 0,8000 g
in einem Platintiegel abgewogen und über einer ganz kleinen Flamme vor-
sichtig erwärmt, so dass der Salpeter eben schmilzt. Bei genügender
Uebung trifft man diesen Punkt sehr genau, ohne dass man nöthig hat,
die Temperatur dabei zu beobachten. Man lässt im Exsiccator erkalten
und wägt. Das Erwärmen wird bei gleicher Temperatur wiederholt, bis
keine Gewichtsabnahme mehr stattfindet.
2. Bestimmung des Chlors, der Schwefelsäure, des Kalkes
der Magnesia und des Natrons. Man löst 5 g auf einem über einer
500 ccm Flasche stehenden Filter durch Aufgiessen von siedendem Wasser;
nach dem Auswaschen bleibt etwa vorhandener Sand auf dem Filter zurück
und wird nach Verbrennen des Filters gewogen. Das. Filtrat‘ wird nach
dem Erkalten auf das Volum von 500 ccm gebracht, von diesen werden
50 ccm verwandt, um durch Titriren oder Ausfällen mit Silberlösung den
Chlorgehalt zu vermitteln, nach welchem man das Chlornatrium berechnet.
Weitere 50 ccm werden siedend heiss mit Chlorbarium versetzt, der dabei
sich abscheidende schwefelsaure Baryt gesammelt und gewogen und als
schwefelsaurer Kalk berechnet. Zur Bestimmung des Kalkes und der Mag-
nesia werden 20g Salpeter in 1000 ccm. siedenden Wassers gelöst, der
Kalk durch oxalsaures Ammoniak, die Magnesia durch phosphorsaures
Ammoniak in 500 ccm dieser Lösung bestimmt. Das Natron ergiebt sich
nach Bestimmung aller übrigen Bestandtheile entweder gleich durch Rech-
nung, oder auf die Weise, dass man 100 ccm der Lösung von 20 g Salpeter
in 1000 ccm Wasser mit Schwefelsäure versetzt, zur Trockne eindampft,
den Rückstand glüht, bis das Gewicht des geglühten Rückstandes constant
bleibt. Aus dem schwefelsauren Natron wird nach Abzug des schwefel-
sauren Calcium und Magnesium die Menge des Natrons. berechnet. Falls
Kali vorhanden wird natürlich auch dieses abgerechnet.
3. Bestimmung des Kali. Dieses findet sich selten. Es kann er-
mittelt werden, indem man den Rückstand der schwefelsauren Salze unter
Zusatz von etwas Salzsäure in Wasser löst und in der Lösung mit Chlor-
barıum die Schwefelsäure genau bestimmt. Es wird von der Gesammtmenge
der schwefelsauren Salze zunächst das vorhandene schwefelsaure Magnesium
und Calcium abgezogen und dann das schwefelsaure Kalium und Natrium
nach folgender Formel berechnet:
N, md K=AN
” Vgl. auch $. 183.