Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

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Chemische Fabriken. 
Varrentrapp’sche Methode. Es ist jedoch hierbei unbedingt nothwendig, 
ein wenigstens 35 cm langes Rohr anzuwenden, sowie die Substanz vor 
dem Einbringen in das Rohr innig mit etwa dem gleichen.Gewicht einer 
stickstofffreien Substanz, wie Oxalsäure, Stärke oder Zucker, zu mischen. 
Auf diese Weise lässt sich nach neuesten Versuchen der Gesammtstickstoff- 
gehalt mit aller Sicherheit feststellen und lassen sich sehr gut überein- 
stimmende Resultate gewinnen. Oder man bestimmt den Stickstoff nach 
der Dumas’schen Methode. 
b) Der Stickstoff in Form von Ammoniakverbindüngen, wird, 
wie beim schwefelsauren Ammoniak (S. 236) durch Destillation mit Kali- 
lauge gefunden. 
c) Um den Stickstoff in Form von Salpetersäure zu ermitteln, 
bringt man in das Destillationsgefäss, nach dem alles Ammoniak vertrieben 
und der Apparat vollständig abgekühlt ist, etwa die doppelte Menge der 
angewandten Substanz, in feine Streifchen geschnittenes, dünnes Aluminium- 
blech. Die neue Vorlage wird zweckmässig nach dem Einfüllen der Normal- 
säure luftdicht mit dem Kühler verbunden und durch ein zweites im Korke 
der Vorlage befindliches Rohr mit Hilfe der Bunsen’schen Luftpumpe, ein 
langsamer Strom ätmosphärischer Luft gesogen. Die Luft muss, durch 
das Trichterrohr des Destillationsgefässes gehend, die alkalische Flüssigkeit 
in diesem passiren, ebenso die Normalsäure in der Vorlage. Man lässt 
den Apparat.in dieser Weise angeordnet etwa 2 Stunden stehen. Die 
Reduction der Salpetersäure durch das Aluminium in alkalischer Lösung 
geht langsam vor sich, das gebildete Ammoniak wird durch den Luftstrom 
in die Vorlage geführt. Nun wird das Destillationsgefäss bei ganz kleiner 
Flamme noch etwa eine Stunde lang erhitzt und endlich, um das Ammoniak 
vollständig auszutreiben, noch etwa eine viertel Stunde bei stärkerer Flamme 
siedend erhalten. Der ganze, aus der Salpetersäure zu Ammoniak reducirte 
Stickstoff ist nunmehr von der Normalsäure aufgenommen und lässt. sich 
in dieser durch die bekannten Titrationsmethoden ermitteln. 
d) Der Gehalt an organischem Stickstoff ergiebt sich aus dem 
Gesammtstickstoff nach Abzug des Stickstoffes in Form von Ammoniak 
und Salpetersäure, 
2. Phosphorsäure. Auch die Phosphorsäure ist im Guano, wenn 
auch nicht in chemisch zwei verschiedenen Modificationen, so doch für die 
Praxis beachtenswerthen, zwei verschiedenen Formen enthalten, nämlich 
als unlösliche und wasserlösliche Phosphorsäure. .Erstere ist in Verbindung 
mit Kalk, als dreibasisch phosphorsaurer Kalk, letztere in Verbindung mit 
Kali resp. Ammoniak, als lösliches phosphorsaures Kali und Ammoniak, 
im Guano aufzufinden. Echter Peruguano enthält keine, oder doch nur 
verschwindend kleine Mengen von Eisenoxyd und Thonerdeverbindungen,
	        
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