Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

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Theerfarben. 
II. Metaxylol. Bei 137° siedende Flüssigkeit, wird durch verdünnte 
Salpetersäure nicht angegriffen, durch Chromsäure zu Isophtalsäure oxydirt. 
IL. Paraxylol. Farblose, bei 15° schmelzende Krystalle. Siede- 
punkt 136—137°. Verdünnte Salpetersäure oxydirt es zu Paratoluylsäure 
(Schmelzpunkt 178%, Chromsäure zu Terephtalsäure, 
Das aus dem Steinkohlentheer durch fractionirte Destillation ab- 
geschiedene Xylol ist ein Gemenge der drei Isomeren. Nach den vor- 
liegenden Angaben soll das Metaxylol den Hauptbestandtheil desselben aus- 
machen, doch scheinen hierin bei den verschiedenen Sorten erhebliche 
Schwankungen stattzufinden. 
Das Xylol dient zur Darstellung des gegenwärtig in grossem Maassstabe 
angewandten Xylidins. Bei seiner Untersuchung hat man sich an die 
oben angegebenen Siedepunkte zu halten. Ueber die Rolle, welche die 
relativen Quantitäten der einzelnen Isomeren bei seiner Anwendung spielen, 
ist bis jetzt noch wenig bekannt. 
4. Naphtalin. [Co He] 
Das Naphtalin bildet im reinen Zustande grosse farblose Krystall- 
blätter von eigenthümlich unangenehmem Geruch. Es schmilzt bei 79,29 
und siedet bei 218°, sublimirt jedoch schon bei gewöhnlicher Temperatur. 
Es ist unlöslich in Wasser, schwer löslich in Petroleumäther, leicht löslich 
in Benzol und heissem Alkohol. 
Das Naphtalin dient in der Farbentechnik zur Darstellung der Naphtyl- 
amine, der Naphtole und der Phtalsäure, 
Das gegenwärtig in den Handel kommende Naphtalin ist nahezu 
chemisch rein. Es soll völlig weiss, und ohne Rückstand flüchtig sein, 
den richtigen Schmelzpunkt zeigen und nahezu vollständig innerhalb eines 
Thermometergrades destilliren. 
Das Naphtalin wird aus dem Schweröl der Theerdestillation gewonnen. 
Das bei längerem Stehen desselben auskrystallisirende Rohnaphtalin wird 
mit Petroläther gewaschen, dann successive mit verdünnter Schwefel- 
säure und Natronlauge behandelt, und schliesslich durch fractionirte 
Destillation. und darauf folgende Sublimation rein erhalten. 
5. Anthracen. [C,, Ho] 
Das Anthracen bildet im ganz reinen Zustande farblose Tafeln mit 
schön blauer Fluorescenz. Es schmilzt bei 213% und siedet oberhalb 360°. 
Es ist unlöslich in Wasser, löst sich schwierig in Alkohol, Aether, Petroleum- 
äther und kaltem Benzol, leicht dagegen in siedendem Benzol und HEis- 
essig. Mit Pikrinsäure bildet es eine, aus Benzol in rothen Nadeln kry-
	        
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