Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

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Theerfarben. 
wenn dasselbe annähernd den obigen Siedepunkt und einen seiner Formel 
nahe kommenden Chlorgehalt zeigt. 
Es wird analog dem Benzylchlorid durch weiter gehende Chlorirung 
des Toluols dargestellt. | 
28. Benzotrichlorid (Phenylchloroform). [C-; H, Cl;] 
Im reinen Zustande eine farblose bei 213—214° siedende ‚Flüssigkeit. 
Das Benzotrichlorid hat vorübergehend eine Rolle in der Farbenchemie 
gespielt, weil es das erste Ausgangsmaterial zur Darstellung des Malachit- 
grüns bildete. Es ist aber augenblicklich fast ganz durch den Bittermandel- 
ölprocess verdrängt worden, namentlich wohl, weil die Darstellung eines 
reinen Benzotrichlorids technisch nicht leicht ausführbar ist. 
Von den technischen Producten gilt dasselbe, was vom Benzyl und 
Benzalchlorid gesagt wurde. Hauptsächlich ist dasselbe nicht frei von im 
Benzolkern chlorirten Producten zu erhalten. 
Die Darstellung des Benzotrichlorids ist der ‚des Benzyl- und Benzal- 
chlorids analog. Die Chlorirung wird hier noch länger fortgesetzt, als bei 
Letzterem, und das Product schliesslich im Vacuum rectificirt. 
24, Benzaldehyd (Bittermandelöl. [Cs H; COH] 
Der Benzaldehyd bildet im reinen Zustande eine stark lichtbrechende 
Flüssigkeit von 1,0504 spec. Gewicht und einem Siedepunkt von 180°, 
welche sich nicht mit Wasser, in jedem Verhältniss mit Alkohol und Aether 
mischt. Er zeigt den allgemeinen Charakter der Aldehyde: An der Luft 
oxydirt er sich ziemlich schnell zur Benzo&säure, mit saurem schweflig- 
saurem Natron verbindet er sich zu einer krystallinischen, in Wasser 
leicht löslichen Verbindung. Durch Wasserstoff im status nascens wird 
er in Benzylalkohol übergeführt, Beim Erhitzen mit alkoholischer Kali- 
lauge liefert er Benzylalkohol und Benzoö&säure. 
Der Benzaldehyd wird gegenwärtig in grossem Maassstabe für die 
Herstellung von grünen Farbstoffen fabricirt, und kommt in ziemlicher 
Reinheit in den Handel. Für seine Untersuchung bietet die Bestimmung 
des Siedepunktes und specifischen Gewichts einen Anhalt, dieselben sind 
jedoch dafür keineswegs ausreichend. Vor Allem werden diese Kriterien 
durch die stets sich bildende Benzo&säure beeinflusst. Um die Bildung 
derselben bei der Destillation zu verhindern, sollte man diese stets in 
ainem Strom von Kohlensäure oder Wasserstoff vornehmen. 
Man schüttelt ferner eine Probe des Productes mit einem Ueberschuss 
von cone. Natriumbisulfitlösung. Der entstehende Krystallbrei wird mit 
Wasser verdünnt und mit Aether ausgeschüttelt. Während sich der
	        
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