Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

Sonstige Rohproducte. 277 
den Handel und wird sowohl zur Methylirung von Anilin, als auch zur Ueber- 
führung des Methylvioletts in Methylgrün verwandt. Das Handelsproduct ist 
gewöhnlich fast vollkommen rein. Es soll sich im offenen Gefäss rasch und 
vollkommen ohne Zurücklassung übelriechender Producte verflüchtigen. 
Das Chlormethyl wird gegenwärtig aus dem als Nebenproduct bei der 
Zuckerfabrikation abfallenden Betain gewonnen. Durch Destillation der 
Betainhaltigen Melasserückstände mit Kalk erhält man zunächst Trimethyl- 
amin, welches durch Erhitzen mit Salzsäure unter Druck in Chloram- 
monium und Chlormethyl verwandelt wird. 
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83. Jodmethyl.. [CH;, J] 
Das Jodmethyl bildet eine farblose, bei 44° siedende Flüssigkeit von 
2,199 spec. Gew. bei 0°, welche sich am Licht allmählich braun färbt. 
Es besitzt einen angenehmen ätherischen , dem Chloroform ähnlichen Ge- 
ruch. Das Jodmethyl, welches früher eins der wichtigsten Producte für 
die Farbenindustrie war und namentlich zur Darstellung von Jodgrün und 
Jodviolett diente, findet jetzt nur noch sehr beschränkte Verwendung. 
Bei einer Prüfung auf seine Reinheit, ist namentlich auf den 
Siedepunkt Rücksicht zu nehmen. Ist ein Jodmethyl auffallend farblos 
und färbt sich auch bei längerem Stehen am Licht nicht, so ist es ge- 
wöhnlich phosphorhaltig. Noch sicherer.kann man auf einen Phosphor- 
gehalt schliessen, wenn es dürch eine Spur Kinzugefügten Jods nicht 
gelbbraun gefärbt wird. Auch finden sich öfter Spuren von Schwefel- 
verbindungen darin, die sich durch einen unangenehm lauchartigen 
Geruch verrathen. 
4. Bromäthyl. [C, H; Br] ; 
Bildet eine leicht bewegliche, farblose, bei 38,8° siedende Flüssigkeit 
von angenehm ätherischem Geruch und einem specifischen Gewicht von 
1,47. . Es findet ‘hie und da zur Darstellung von äthylirten Rosanilinderivaten 
Verwendung. Für seine Untersuchung sind das: specifische Gewicht und 
der Siedepunkt hauptsächlich maassgebend. 
Als Verunreinigungen kommen ‚zuweilen Bromal und Bromo- 
form vor, welche jedoch durch ihren höheren Siedepunkt leicht nach” 
zuweisen sind. Schwefelverbindungen lassen sich durch den Geruch 
erkennen. E 
5. Jodäthyl. [C,H,J] 
Farblose, am Licht sich bräunende Flüssigkeit von chloroformähnlichem 
Geruch. Siedepunkt 72°, spec. Gewicht 1,9757bei 0°. Das Jodäthyl wird 
ebenfalls :nur noch selten angewandt, da das früher damit dargestellte Hof-
	        
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