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Theerfarben.
Product, welches. Chrysanilin und nebenbei wahrscheinlich noch andere
gelbe Farbstoffe enthält.
Es findet ausschliesslich in der Lederfärberei Anwendung.
12. Grenadin. - (Grenade, Cerise.)
Unter diesem Namen finden sich Farbstoffe im Handel, welche bei
der Fabrikation des Rosanilins als Nebenproducte abfallen. Dieselben
enthalten meist noch viel Rosanilin, ausserdem aber Chrysanilin und violette
Farbstoffe (Mauvanilin?) als Nebenprodukte. Derartige Producte zeigen in
der Art und Weise zu färben, den Charakter der Rosanilinfarbstoffe. Ihre
Nüance ist wenig rein, meist etwas ins gelbliche spielend. Sie werden
besonders in der Lederfärberei angewandt und dienen ausserdem zur Her-
stellung von Misch- und Modefarben. .
13. Safranin. [Co Ho N,]
Ist eine starke Base, deren Salze schön rothe Farbstoffe darstellen.
Das übliche Handelsproduct ist das Chlorhydrat. . Es bildet’dieses in reinem
Zustande metallisch schimmernde braune Krystallnadeln, welche schwer in
kaltem Wasser, leicht in heissem., noch leichter in Alkohol löslich sind.
Die Farbe der concentrirten Lösungen ist gelbroth, die der verdünnten,
rosenroth. Die alkoholische Lösung zeigt starke gelbbraune Fluorescenz,
welche Eigenschaft der wässrigen Lösung abgeht.
Das Safranin ist einer der wenigen Farbstoffe, dessen Base in Wasser
löslich ist und dessen, Salze durch Alkalien nicht zersetzt werden. Eine
wässrige Lösung von salzsaurem Safranin wird desshalb durch verdünnte
Natron- oder Kalilauge nicht gefällt; concentrirte Alkalilaugen scheiden
dagegen das unveränderte Chlorhydrat ab. Das Safranin zeigt sehr be-
merkenswerthe Farbenveränderungen bei Einwirkung concentrirter Säuren.
Concentrirte Salzsäure färbt es prachtvoll blau, concentrirte Schwefel-
säure ‚dagegen grün. Letztere Färbung geht durch allmähliches Verdünnen
mit Wasser durch Blau und Violett wieder in Roth über. Durch Kochen
mit Zinkstaub wird es in eine, leicht an der Luft oxydirbare Küpe über-
geführt. .
Das Handelsproduct bildet gewöhnlich ein "braunes Pulver. Ausser
dem nach obiger Formel zusammengesetzten Safranin, scheinen noch ver-
schiedene Homologe desselben zu existiren, welche in ihrer Nüance etwas
differiren. Man trifft desshalb bläulichere und gelblichere Handelsmarken
an. Im Allgemeinen zeigt das Safranin eine Nüance,y welche zwischen der
des Fuchsins und des Eosins in der Mitte steht. Es wird zu Rosatönen
meistens auf Baumwolle, öfters auch mit gelben Farbstoffen gemischt zur
Herstellung von Ponceau benutzt.