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Theerfarben.
b) Ponceau R R höhere Homlogen
c) Ponceau R R } desselben.
Die Nüance dieser drei Farbstoffe ist ein schönes Scharlachroth und zwar
ist das Ponceau R die gelblichste, Ponceau RR R die bläulichste Nüance,
d) Bordeaux.
Einwirkungsproduct des R Salzes auf Diazonaphtalin. In Wasser etwas
schwerer löslich als die vorige. Concentrirte Schwefelsäure löst es mit
blauer, beim Verdünnen violett werdender Farbe, Das Kalksalz ist un-
löslich. Die Nüance des Farbstoffes ist viel bläulicher als die Vorigen,
mit einem Stich ins Braune.
e) Coceinin. KEinwirkungsproduct des R Salzes auf Orthodiazoanisol.
Sehr schön scharlachrother Farbstoff mit etwas bläulicher Nüance. In den
Reactionen ist er wenig von den Xylidinfarbstoffen verschieden. Kalksalz
in heissem Wasser ziemlich löslich.
Die zweite Disulfosäure, deren Natronsalz als „Salz G“ bezeichnet
wird, ist von geringerer Wichtigkeit.
Die Nüance der daraus dargestellten Farbstoffe ist eine viel gelb-
lichere, Das durch Combination mit Diazobenzol erhaltene Orange G ist
ein in Wasser leicht lösliches Product, welches ein in heissem Wasser
leicht lösliches, schön krystallisirbares Kalksalz liefert. Seine Nüance
kommt dem des Orange II ziemlich nahe, ist jedoch etwas gelblicher. In
concentrirter Schwefelsäure löst es sich mit orangegelber Farbe, welche
auch beim Verdünnen unverändert bleibt.
Alle Farbstoffe, welche mit den ß-Naphtoldisulfosäuren dargestellt
sind, besitzen übrigens eine verhältnissmässig geringe Färbekraft.
14. Tetrazofarbstoffe.
Das Amidoazobenzol und seine Homologen besitzen vermöge der in
ihnen enthaltenen Amidogruppe die Fähigkeit, bei der Behandlung mit
salpetriger Säure in Diazoverbindungen überzugehen, welche sich wie das
Diazobenzol und seine Homologen mit Phenolen zu Farbstoffen conden-
siren. Die entstehenden Farbstoffe erhalten demnach die Azogruppen
(N-N) zweimal. Nur die mit ß-Naphtol und dessen Sulfosäuren dar-
gestellten Farbstoffe sind von technischer Wichtigkeit.
I. Biebricher Scharlach. [C;H; N, Cs H; N, Cu H, 0]
Mono- und Disulfosäure des Tetrazobenzol-Betanaphtols,
Lit. Nietzki Ber, d, ch. G&, 1880 S, 801.
Das Natronsalz der Monosulfosäure bildet in kaltem Wasser schwierig,
in heissem etwas leichter lösliche braune Nadeln. Mit wenig heissem
Wasser übergossen, quillt es zu einer dicken Gallert auf. Die Disulfo-