Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

MI. Die Ultramazin-Analyee, 341 
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Es ist nun Sache des Analytikers, von Zeit zu Zeit ebensowohl Mahl- als 
Schlämmproben zu entnehmen, dieselben auf Nüance und auf Deckkräftigkeit 
zu untersuchen und hieraus die Dauer des Nassmahlens und Schlämmens 
zu reguliren. Es hängt nämlich der Dunkelgrad der Sorten — abgesehen 
von der angewandten Mischung — von dem kürzeren oder längeren 
Mahlen und Schlämmen ab. Je länger die Flüssigkeit in den Schlämm- 
bottichen stehen bleibt, desto mehr werden sich die specifisch schwereren, 
dunkleren Theile zu Boden setzen und die leichteren, helleren Theile 
schwimmend bleiben. 
Zur Prüfung auf Deckkräftigkeit mischt man 0,1 g der zu unter- 
zsuchenden Sorte in einer Reibschale innig (aber ohne dabei zu stark zu 
reiben) mit 1 g gebranntem Thon. Die Mischung streicht man mittelst 
Hornfarbmessers auf einem Bogen gelben Papieres aus und vergleicht sie 
mit der Normalmischung. Hauptsache bei dieser Prüfung ist gutes, helles, 
aber nicht blendendes Licht. Zum Erkennen geringer Unterschiede bedarf 
es freilich einer längeren Uebung. 
3. Prüfung auf freien Schwefel. Das getrocknete Ultramarin wird 
auf freien Schwefel untersucht. Etwa 1g Substanz wird in einer an einem 
Ende zugeschmolzenen Glasröhre langsam erhitzt. Bildet sich hierbei in 
dem kälteren Theile des Röhrchens ein einigermaassen erheblicher Anlauf 
von Schwefel, so muss die Waare durch Abbrennen in Pfannen über freiem 
Feuer unter beständigem Umrühren entschwefelt werden — eine immerhin 
difficile Operation, weil bei zu starkem Rösten das Ultramarin an Feuer 
verliert, „stumpf“ wird. 
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I, Die Ultramarin-Analyse. 
Die Analyse des Ultramarins im Betriebe der Ultramarinfabriken be- 
schränkt sich auf Ermittlung des Gehaltes an freier und chemisch ge- 
undener Kieselsäure, an Thonerde, Natron und Gesammtschwefel. 
L. Bestinmung der Gesammtkieselsäure, des Thonrückstandes 
und des Gesammtschwefels. Etwa 10—20 g Ultramarin werden durch 
2—3 maliges Decantiren einigermaassen ausgewaschen, wobei man, um ein 
klares Filtrat zu erhalten, etwas Salmiak oder noch besser Alkohol hinzu- 
setzt. Alsdann dampft man mit einer verdünnten Lösung von schweflig- 
saurem Natron im Wasserbade bis fast zur Trockne ein!). Hierauf wäscht 
man so lange aus, bis eine trockene Probe des Ultramarins, mit wenig 
Wasser angenetzt und abfiltrirt, im Filtrate keine Spur einer Trübung mit 
Chlorbarium mehr giebt. Diese letzte Operation ist sehr. wichtig, da sonst 
*) Es geschieht dies, um den freien Schwefel zu entfernen, da durch Schwefel- 
kohlenstoff nur etwa 40—60 %, desselben ausgezogen wird.
	        
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