1. Die Bunte’sche Gasbürette. 61
Es ist besser die Gasprobe mittelst einer einfachen (stets möglichst
kurzen). in: der Wand befestigten Leitungsröhre statt mit Hülfe eines
Hahnes zu entnehmen. Letzterer wird (namentlich wenn er nicht von
Messing ist) oft undicht. Die einfache Röhre ist für gewöhnlich mittelst
eines Stopfens oder eines mit Mennige getränkten Holzkeiles luftdicht ge-
schlossen. Während des Versuches selbst bringt man an dem mit ihr
verbundenen Gasschlauche einen Schraubenquetschhahn an.
Die Bunte’sche Bürette dient zum Abmessen von je 100 ccm Gas,
welche auf eine höchst einfache Weise unter stets gleichen Druck gebracht
werden (wodurch also die Reduction auf den Normalbarometerstand ver-
mieden wird). Zu diesem Zwecke lässt man, nachdem die Bürette mit
dem betreffenden Gase gefüllt ist (die Einzelheiten siehe weiter unten) aus
dem hochstehenden Gefäss c Wasser durch den geöffneten Hahn «a ein-
fliessen. Wenn das Wasser nicht mehr von selbst steigt,. dreht man den
Dreiweghahn & vorsichtig so, dass der trichterförmige mit Wasser gefüllte
Aufsatz c in Verbindung mit der Bürette kommt, und lässt das über-
Figz. 10.
Fig, 11.
zschüssige Gas entweichen, bis das Wasserniveau auf dem Nullpunkt steht.
Der trichterförmige Aufsatz hat eine Marke. Es bezeichnet dies die Stelle,
bis zu welcher man ihn mit Wasser zu füllen hat, um das in der Bürette
befindliche Gas genau unter den Druck der Atmosphäre vermehrt um
eine Wassersäule von einigen Centimetern Höhe zu bringen. .
Wenn auch. die Einrichtung eines Dreiweghahnes Vielen bekannt sein
wird, so geben wir hier doch der allgemeinen Verständlichkeit halber eine
Beschreibung desselben. Derselbe besitzt eine Längs- (axiale) und eine
Querbohrung, wie Fig. 10 zeigt.
In dieser Stellung communicirt die Bürette mit der äusseren Luft,
resp. mit dem Gasraum. In der Stellung wie sie Fig. 11 zeigt, communi-
cirt der Trichteraufsatz mit dem Innern der Bürette und bei der Stellung
der Fig. 12 stehen äussere Luft (resp. Gasraum) und Trichteraufsatz in
Verbindung.
Ist das zu entnehmende Gas unter Druck, so bringt man den Drei-
weghahn in die Stellung von Fig. 10 und lässt. das Gas mittelst einer