II. Die Analyse des Roheisens und schmiedbaren Eisens. 427
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F. Chemisch-gebundener Kohlenstoff. Derselbe wird entweder
Jurch Differenz oder durch die colorimetrische Kohlenstoffprobe
bestimmt. Letztere beruht darauf, dass die Auflösung von Eisen in Sal-
petersäure um so dunkler braun gefärbt ist, je mehr Kohlenstoff dieselbe
anthält. Hat: man demnach zwei derartige Eisenlösungen von gleicher
Färbung, so verhalten sich ihre Kohlenstoffgehalte wie die Volumina dieser
Lösungen. Diese Kohlenstoffprobe wird hauptsächlich für graphitarmes
Bisen mit 0,3 bis 2% Kohlenstoff angewendet, d, h. also in erster Linie
für Stahl, dann aber auch für Gusseisen und graues Roheisen. Prüft man
weisses Roheisen nach dieser Methode, so muss man mit Rücksicht auf
dessen bedeutenden Gehalt an gebundenem Kohlenstoff entsprechend weniger
Eisen für den Versuch abwägen. Man kann nun die colorimetrische Kohlen-
stoffprobe, ähnlich wie beim Nesslerisiren, auf zwei Arten bestimmen.
Entweder verdünnt man die salpetersaure Lösung des zu prüfenden Kisens
so lange, bis sie gleiche Farbenintensität mit der Normallösung zeigt und
liest die Volumina beider Flüssigkeiten ab, oder man stellt sich eine ganze
Farbenscala her, welche bestimmten Kohlenstoffgehalten bei einem be-
stimmten Volumen entspricht und vergleicht hiermit den Farbenton der
auf dasselbe Volum gebrachten salpetersauren KEisenlösung.
a) Die nach Ledebur u. A. modificirte Eggertz’sche Kohlenstoffprobe.
Von einem Normalstahle, dessen gebundener Kohlenstoff am besten zwischen
9,9 bis 1,1% beträgt, wägt man 0,1 g Feilspäne (die man in hinreichender
Menge in einer Flasche sich vorräthig hält) ab, schüttet dieselben in ein
Probirrohr und zersetzt sie durch allmählichen Zusatz chlorfreier Salpeter-
säure, wozu !/, bis !/, ccm nöthig sein werden. Auf dieselbe Weise wird
auch das zu prüfende Eisen zersetzt!). Alsdann stellt man beide Probir-
röhrchen in ein Becherglas, welches ca. 80° warmes Wasser enthält, um
die völlige Lösung herbeizuführen. Man setzt hierbei zeitweise unter sorg-
fältiger Vermeidung jeden grösseren Ueberschusses von neuem Salpeter-
säure hinzu, bis die Lösung und Gasentwicklung völlig beendet ist. Nun-
mehr kühlt man beide Probirröhrchen in kaltem Wasser ab und spült die
Normallösung in einen Glascylinder, welcher bei ca. 12 mm Weite im
Lichten und 275 mm Höhe von unten anfangend in !/,o ccm getheilt ist
and im Ganzen 30 ccm enthält. Man verdünnt die Normallösung auf so
viele Cubikcentimeter, als der Normalstahl Zehntel Procente gebundenen
Kohlenstoff enthält. Demnach wird die Lösung eines Normalstahles von
1,1% gebundenem Kohlenstoff auf 11 ccm gebracht. In einen zweiten
Glaseylinder von genau denselben Dimensionen spült man die Lösung des
zu prüfenden Eisens und verdünnt dieselbe so lange, bis sie die gleiche
1) Von Stahl und Gusseisen wägt man 0,1 g, von weissem Roheisen 0,05 g
ab. Im letzteren Falle verdoppelt man den gefundenen Kohlenstoffgehalt,
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