Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

428 
Eisen. 
Farbe wie die Normalstahllösung zeigt. Wurde sie beispielsweise auf 
3,7 ccm verdünnt, so enthält das betreffende Eisen 0,37 % chemisch ge- 
bundenen Kohlenstoff. 
b) Die nach Britton modificirte Eggertz’sche Probe. Man löst eine ab- 
gewogene Menge des zu prüfenden Eisens (1g bei einem Kohlenstoffgehalt 
bis 0,8%, bei höherem Gehalt 0,5 g) in einem Probirröhrchen in 10 ccm 
chlorfreier Salpetersäure vom specifischen Gewicht 1,2, giesst die klare 
Lösung nach einer Viertelstunde ab und behandelt den Rückstand nochmals 
mit 5 ccm Salpetersäure. Die vereinigten Lösungen werden durch ein 
trockenes Filter filtrirt und in ein 12 cm langes und 1,5 cm weites Probir- 
rohr gebracht, Auf der anderen Seite bereitet man sich 15 Auszüge von 
gebranntem Caffee, Wasser und Alkohol, welche bestimmten Gehalten an 
zebundenem Kohlenstoff entsprechen. Der Farbenton der ersten Röhre 
entspricht einer Auflösung von 1 g Eisen in 15 ccm Salzsäure (von 1,2 spec. G.) 
mit 0,02% gebundenem Kohlenstoff, der der zweiten Röhre einem Gehalt 
von 0,04%, der der dritten einem solchen von 0,06% und demgemäss 
derjenige der fünfzehnten einen Gehalt von 0,53%. Diese Auszüge kommen 
in 15 luftdicht zu verschliessende Probirröhrchen, welche ebenfalls 12 ccm 
lang und 1,5 ccm weit sind und werden letztere derart in einem Stativ 
befestigt, dass man zwischen je zwei Röhren die mit der zu prüfenden 
Flüssigkeit gefüllte Probirröhre hineinstellen kann. Zu beachten ist, dass 
die Caffeeextracte nach längerer Zeit ihre Farbe ändern und desshalb 
durch frische ersetzt werden müssen. 
G. Bestimmung des Mangans. Von den zahlreichen hierfür vor- 
geschlagenen Methoden empfehle ich die Classen’sche!) und diejenige von 
Pattinson, 
a) Bei Anwendung der Classen’schen Methode löst man höchstens 0,4 bis 
0,5 g Eisen in einer mit Uhrglas bedeckten Porzellanschale im Wasserbade 
in Salzsäure, fügt nach erfolgter Lösung Bromsalzsäure hinzu und erwärmt 
30 lange, bis zwischen Flüssigkeit und Uhrglas keine braunen Dämpfe mehr 
sichtbar sind. Man verdampft hierauf zur Trockene, übergiesst den Rück- 
stand nach dem Erkalten mit 5—10 ccm Bromwasser, erwärmt die bedeckte 
Schale einige Minuten im Wasserbade, fügt dann in bekannter Weise oxal- 
;aures Kali hinzu und verfährt genau wie auf S. 405 angegeben. 
b) Die Methode von Pattinson. In einem Becherglase von 400 bis 500 ccm 
Inhalt löst man reichlich 1 g Eisen oder Eisenerz?) in möglichst wenig 
') Vgl. S. 404—408, 
?) Ledebur giebt folgende Vorschriften: Von Rohmangan löst man so viel, 
dass die Lösung 0,1—0,15 g Mangan enthält, von Spiegeleisen mit 10—25 Proc, 
Mangan löst man 0,5 g; von gewöhnlichem Roheisen 1—2 g, von schmiedbarem 
Eisen 3 g; von manganreichen Erzen 0.5 g, von manganärmeren 1—9 g.,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.