Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

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Die übrigen Metalle, 
Die Probe auf Gold ist demnach in den weitaus meisten Fällen eine 
combinirte trockene und nasse Probe, und wird die das Gold und Silber 
enthaltende Legur durch Cupellation erhalten. Für die vollkommene 
Scheidung des Goldes vom Silber hielt man früher das Verhältniss von 
ein Theil Gold zu drei Theilen Silber für nothwendig, und wurde desshalb 
für den Fall, als das angegebene Verhältniss in der Legur nicht statt- 
hatte, die nöthige (fehlende) Menge Silber zulegirt; man nannte diese 
Operation die Quartation. Nach späteren Untersuchungen von Chaudet 
und Kandelhardt gelingt jedoch diese Scheidung am besten, wenn 21% Th. 
Silber auf ein Theil Gold vorhanden sind und man die später angegebenen 
Vorschriften genau einhält, wobei man noch den Vortheil erreicht, das 
vom Silber geschiedene Gold in fester, zusammenhängender, also leicht 
wägbarer Form zu erhalten. 
Ist der Silbergehalt grösser, als der zwei und einhalbfache des Goldes, 
so kann die Legur sofort der Scheidung unterworfen werden, man erhält 
jedoch das Gold nicht als zusammenhängendes Stück, sondern als Pulver 
Staub); in sehr vielen Fällen wird aber der Goldgehalt den Silbergehalt 
überwiegen und dann ist eine Quartation des Goldes nicht zu umgehen, 
denn sie dient als Vorprobe dazu, später für die Hauptprobe das richtige 
Verhältniss zwischen Gold und Silber (oder einem anderen Metall statt des 
Letzteren) Behufs der reinen Abscheidung des Goldes herzustellen, Zu 
diesem Zweck wägt man, je nach der Farbe der zu untersuchenden Legur 
‘bei 60% Silber neben 40 9 Gold ist eine Färbung der Legur nicht mehr 
wahrzunehmen) das gleiche bis dreifache Gewicht des bei der Cupellation 
erhaltenen Goldsilberkorns an reinem goldfreiem Silber hinzu, beschickt 
das Ganze mit der nöthigen Menge Blei und treibt neuerdings ab, 
Das erhaltene Korn wird ausgeplättet, das Silber in derselben Art, wie 
später angegeben werden wird, weggelöst, das zurückbleibende Gold mit 
heissem Wasser ausgewaschen, ausgeglüht und gewogen. Das so erhaltene 
Gewicht dient als Anhaltspunkt für die Ausführung der Hauptprobe. 
Ausführung der Hauptprobe a) bei Legiren mit Silber. Man 
nimmt hierzu nur die fehlerlosen, im Gewicht übereinstimmenden Körner 
der Cupellationsproben in einer solchen Menge, dass man voraussichtlich 
eine wägbare Menge Gold erhält; von schon fertigen zu prüfenden Le- 
girungen wird 0:5 g zur Probe eingewogen, und kupferhaltende Leguren 
müssen vorher zur Entfernung des Kupfers mit Blei abgetrieben werden. 
Hierauf wägt man so viel goldfreies Silber hinzu, dass das vorher ange- 
gebene Verhältniss von 2!% Silber zu 1 Gold nicht oder nur sehr unbe- 
deutend überschritten wird, wobei man auf den Silbergehalt, welcher schon 
in der Legur enthalten ist Rücksicht zu nehmen und um so viel weniger 
Silber zuzuwägen hat. Das abgewogene Silber bringt man mit den zur 
Probe bestimmten Körnern von der Cumellation in ein aus dünnem Blei-
	        
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