ar
F
zer.
Van
Dr. Böckmann.
Die in Zuckerfabriken üblichen analytischen Prüfungen sind ihrem
Principe nach durchaus einfacher Natur. Man hat nur nöthig, einige
wenige analytischen Apparate und Operationen zu kennen, um sich in
allen anderen, wenn auch noch so zahlreichen analytischen Arbeiten der
Zuckerfabriken mit leichter Mühe zurechtzufinden. Im Folgenden. heben
wir desshalb gerade diese für den Zuckerfabrikschemiker in erster Linie
wichtigen analytischen Onerationen hervor.
I. Das Polarisiren von Rübensaft, Rohzucker und Melasse.
A. Rübensaft.)
Zunächst handelt es sich darum, eine richtige Probe der Rüben zu
nehmen. Angenommen, es würden die Rüben von 6 Actionären geliefert,
so hält man sich dem entsprechend 6 grosse mit den Namen der Be-
treffenden versehenen Körbe und lässt von jedem in die Fabrik einfahrenden
Wagen eine Rübe, welche möglichst die mittlere Qualität repräsentirt,
zurücklegen. Am anderen Morgen werden die Rüben eines jeden Korbes
mittelst eines. scharfen Messers der Längsrichtung nach halbirt und die
eine Hälfte jeder Rübe für das Zerreiben verwendet. Mit letzterer Ope-
ration hat der Chemiker nichts zu thun, es ist vielmehr für diesen Zweck
in der Fabrik eine kleine Reibmaschine, welche durch Ein- oder Aus-
schalten eines Transmissionsriemens in oder ausser Betrieb gesetzt wird,
aufgestellt. Man fängt den von der Reibmaschine gelieferten Rübensaft
in einem passenden Gefäss (irdenen Schüssel u. dgl.) auf,
1) Neben der Polarisation des Rübensaftes sind in diesem Abschnitte gleich-
zeitig auch die mit derselben untrennbar verbundenen Operationen, wie Ermitte-
‚ung der Saccharometergrade, des spec. Gewichtes und des Reinheitsquotienten
nesprochen. ;