1892
Zucker,
und organischen Nichtzucker des Rübensaftes, sowie das Rübenmark. Die
erstgenannten drei Bestandtheile werden nach den bereits angegebenen
Methoden (das Wasser unter Zusatz von gesiebtem Sand zum Rübensafte,
vgl. S. 479) ermittelt.
Bestimmung des Rübenmarkes. Man wägt 20g feinen Rüben-
orei rasch ab, spült denselben in ein Becherglass und lässt ihn in dem-
selben mit viel Wasser !/„, Stunde stehen. Alsdann saugt man mittelst
sines Aspirators und einer in das Becherglas tauchenden mit Filzfilter!)
versehenen Saugröhre die gefärbte Flüssigkeit ab und wiederholt dieses
Auslaugen und’ Absaugen verschiedene Mal. Schliesslich laugt man mit
heissem Wasser aus und bringt das Mark auf ein Filter, welches durch
3in genau gleich schweres zweites Filter (S. 23) tarirt wurde. Man trocknet
nach beendetem Auswaschen einige Stunden bis zur Gewichtsconstanz bei
100°, wägt, verascht das Filter, wägt die zurückbleibende Asche und findet
so durch Differenz das in der Rübe vorhandene Mark.
Dasselbe pflegt ca. 4% zu betragen. Hieraus findet man durch Diffe-
renz den Saftgehalt der Rübe. Die Analyse des letzteren führt auf die
procentischen Mengen von Rohrzucker, Wasser, Asche und organischen
Nichtzucker im Safte, woraus sich die Gesammtmenge des in Wasser
Löslichen (Zucker, Asche und organischen Nichtzucker) der Rübe ergiebt.
Addirt man dieses in Wasser Lösliche und das Mark und zieht die er-
haltene Summe von 100 ab, so ergiebt sich die Menge des in der Rühe
vorhandenen Wassers.
IV. Einige Bemerkungen zu der Polarisation der Fabrikations-
säfte und Syrupe.
Die Dünnsäfte werden genau wie der Rübensaft polarisirt. Für
Dicksäfte, Syrupe und Füllmassen wendet man das bei der Polarisation
der Melasse angegebene Verfahren an, d.h. man löst das Normalgewicht
oder ein diesem auf 1—32 g nahekommendes Gewicht auf, füllt in ein
LOO ccm-Kölbchen u.s.w. Wenn trotz des Zusatzes von Bleiessig und
event. von Alaunlösung stark gelb gefärbte Filtrate erhalten werden, so
wendet man nur eine (halb so lange) Beobachtungsröhre von 100mm an.
Alkalische Säfte (Scheidesäfte u. s. w.) müssen vor der Polarisation mit
Essigsäure neutralisirt werden, weil die Alkalien den Polarisationshetrag
herabdrücken würden.
‘) Ueber dieses Filter vgl. unter „Ermittelung des Rendements.“