Analytische Methoden.
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nan sich zur Erhöhung der Haltbarkeit des Weines an Stelle der schwef-
igen Säure (des Einbrennens der Fässer mit Schwefelschnitten) bedient.
Bei den meisten Weinuntersuchungen bestimmt man ferner das spe-
sifische Gewicht, welches einerseits als ein wesentliches Characteristi-
zum des Weines betrachtet wird, andererseits als Anhaltspunkt für die Er-
gennung der etwaigen Identität zweier vorliegenden Weine dient; die
Bestimmung des specifischen Gewichts ist schliesslich auch eine Hülfs-
manipulation für eine Art der Bestimmung des Weingeistgehalts. — Die
nicht flüchtigen Bestandtheile (und zu ihnen im weiteren Sinne rechnet
man auch das Glycerin und die Bernsteinsäure) werden endlich in jedem
Weine summarisch bestimmt und deren gesammte Gewichtmenge unter
der Bezeichnung „Extract“ zusammengefasst.
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Analytische Methoden.
Specifisches Gewicht.
Das specifische Gewicht des Weines bestimmt man, nachdem man
Aeuselben auf eine Temperatur von 15° gebracht hat. Man bedient
sich zur Bestimmung entweder eines sehr sorgfältig gearbeiteten geprüften
Aräometers, welcher das Gewicht bis in die vierte Decimale genau
abzulesen gestattet, oder eines Piknometers (am besten sind hierzu eng-
halsige 50 ccm-Kölbchen geeignet); auch die vom Mechaniker Rumann
in Göttingen construirte Vorrichtung liefert ganz befriedigende Resultate.
Dieselbe lässt sich an dem Wagbalken jeder feinen chemischen Wage an-
bringen und besteht aus einer Wagschale mit kurzem Bügel, an deren
anterer Seite mit einem Platindrath ein massiver cylindrischer Glaskörper
schwebend befestigt ist und einem Gewicht, welches an dem entgegen-
gesetzten Hebelarm angebracht ist und bei Wägung des Glaskörpers in
der Luft die Wage in Gleichgewichtslage bringt. Taucht man dann den
Glaskörper in einem eigens dafür construirten mit Thermometer versehenen
Cylinder so in Wasser von 15° ein, dass er nirgends an den Wandungen
schleift, und das Wasser bis zum oberen Rand des Hohleylinders reicht,
zo verliert der Körper genau 10 g von seinem Gewicht; in anderen
Flüssigkeiten verliert er weniger oder mehr als 10 g, je nachdem das spe-
zifische Gewicht der betreffenden Flüssigkeit grösser oder kleiner ist als
1,0000. Die zur Herstellung des Gleichgewichts während des Eintauchens
des Glaskörpers in die Flüssigkeit erforderlichen Gewichte lassen sich auf der
über dem Glaskörper befindlichen Wagschale auflegen, und man liest das
specifische: Gewicht direct aus. den benöthigten Gewichten ab, wobei die
Grammeinheiten der ersten, Decigramme der zweiten, Centigramme der
dritten. Milligeramme der vierten Decimale entsprechen.