Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

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Seife, 
3. Zur Bestimmung der alkalisch reagirenden Bestandtheile kann 
man mit Vortheil die von den Fettsäuren abfiltrirte saure Flüssigkeit ver- 
wenden, vorausgesetzt, dass titrirte Schwefelsäure gebraucht worden war. 
Der Ueberschuss an Schwefelsäure wird dann mit Barytwasser bestimmt 
und aus der Differenz der Natron- (resp. Kali-) gehalt berechnet. Freies 
Alkali wird qualitativ durch Bestreichen der frischen Schnittfläche einer 
Seife mit einer Lösung von Quecksilberchlorid oder salpetersaurem Queck- 
silberoxydul nachgewiesen; ersteres ruft eine rothgelbe, letzteres eine 
schwarze Färbung hervor. Neutrale Seifen geben mit beiden Reagentien 
nur weisse Quecksilberstreifen. Zur quantitativen Bestimmung desselben 
werden 3g Seife in 50 ccm 90% Alkohol gelöst, vom etwaigen Rückstand 
abfiltrirt, mit Alkohol ausgewaschen und.in die alkoholische Lösung 
längere Zeit unter häufigem Umschütteln Kohlensäure eingeleitet. Der 
sich abscheidende Niederschlag von kohlensaurem Natron wird abfiltrirt, 
mit Alkohol ausgewaschen, auf dem Filter durch Uebergiessen mit Wasser 
gelöst, das Filter mit Wasser. nachgewaschen, Filtrat und Waschwasser 
vereinigt, zum Sieden erhitzt, mit titrirter Schwefelsäure versetzt, und 
nach Verjagen der Kohlensäure mit Barytwasser titrirt und auf Natron- 
hydrat berechnet. 
4. Unverseiftes Fett. Seifen, die sich fettig anfühlen und mit 
Wasser eine trübe Lösung geben, enthalten noch unverseiftes Fett. 
Zur quantitativen Bestimmung desselben wird die getrocknete und fein 
gepulverte Seife mit Petroleumäther extrahirt, derselbe abdestillirt und 
der Rückstand bei 100° getrocknet und gewogen. 
5. Zur Bestimmung des Glycerins löst man 25g in heissem 
Wasser, versetzt mit verdünnter Schwefelsäure bis zur sauren Reaction, 
schmilzt die Fettsäuren mit Wachs zusammen, lässt erkalten, hebt den 
Fettkuchen ab und dampft die durch kohlensaures Natron genau neu- 
tralisirte Flüssigkeit im Wasserbade zur Trockne. Den aus schwefel- 
saurem Natron und Glycerin bestehenden Rückstand behandelt man mit 
Alkohol, welcher das schwefelsaure Natron ungelöst zurücklässt. Die filtrirte 
alkoholische Lösung wird verdunstet, der Rückstand nochmals mit Alkohol 
behandelt und die abermals filtrirte Lösung in einem Platinschälchen auf 
dem Wasserbade verdunstet. 
6. Harzzusatz zu fetten Seifen. In den eigentlichen Harzseifen 
ist bei Zerlegung derselben das Harz leicht zu erkennen. Anders liegt 
die Sache, wenn es sich um einen Zusatz von Harz zu Fettseifen handelt, 
welchen man nach Gottlieb in folgender Weise erkennt. 
Einige Gramm der Seife werden in heissem Wasser gelöst, die Lösung 
mit Bittersalzlösung versetzt, wodurch sich Magnesiumseife ausscheidet 
und Flüssigkeit sammt Niederschlag gekocht. Letzterer wird heiss ab- 
ültrirt, Im Filtrate ist nach Gottlieb harzsaure Magnesia enthalten. Man
	        
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