Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

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Futterstoffe, 
säure, Chloride, — in geringer Menge auch stets Phosphor und Schwefel 
in Form organischer Verbindungen, ausserdem sind sehr selten vorkommende 
Bestandtheile einiger Pflanzen: Mangan, Kupfer, Thonerde, Zink, Strontian, 
Baryt, Rubidium, Lithium, Brom, Jod, Borsäure. Die letzteren Stoffe sind 
bei der gewöhnlichen Futtermittel-Analyse nicht zu berücksichtigen und 
werden erforderlichen Falls nach den allgemein bekannten Methoden quan- 
titativ bestimmt. 
Zur Untersuchung und quantitativen Bestimmnng der zuerst genannten 
elf Stoffe sind von dem Ilufttrocknen Futtermittel erforderlich: 25 g zur 
Bestimmung von Eisenoxyd, Kalk, Magnesia, Kali, Natron und Kieselsäure; 
5 oder 10g für Phosphorsäure, 10 g für Schwefelsäure und Chlor. 
a) Bestimmung von KEisenoxyd, Kalk, Magnesia, Kali, 
Natron, Kieselsäure und Sand. 25g werden in einer geräumigen 
Platinschale auf einem Sternbrenuer gelinde erhitzt, so dass eine ganz all- 
mähliche Verkohlung stattfindet. Sobald sich keine Dämpfe mehr ent- 
wickeln und die ganze Masse schwarz geworden ist, lässt man erkalten, 
extrahirt die Kohle wiederholt mit heisser, sehr verdünnter Salzsäure, 
bringt den Rückstand auf ein ‚grosses Zuvor mit Salzsäure extrahirtes 
Tilter, wäscht gut aus, breitet dann das Filter auf einer Glasplatte aus 
and bringt theils mit einem Löffel, theils mit Hülfe einer Spritzflasche die 
ausgewaschene Kohle in die Platinschale zurück. Nach dem auf dem 
Wasserbade vorgenommenen Trocknen erhitzt man den Rückstand bis er 
weiss geworden ist, übergiesst nach dem Erkalten mit verdünnter Salz- 
säure, vermischt die Flüssigkeit mit dem zuerst erhaltenen Auszuge, ‚bringt 
sie in eine Porzellanschale, dunstet auf dem Wasserbade unter Zusatz 
ainiger Tropfen Salpetersäure zur Trockne ab, erwärmt eine Stunde lang 
im Luftbade auf 110%, übergiesst mit heissem Wasser, welches mit. wenig 
Salzsäure angesäuert ist, filtrirt, wäscht den aus Sand, Kieselsäure und 
wenig Kohle bestehenden Rückstand aus und trocknet das Filter. Nach 
lem Trocknen lässt sich der Inhalt des Filters ohne Verlust an Substanz 
and nur mit Zurücklassung von wenig Kohle in eine Platinschale schütten, 
daselbst übergiesst man ihn mit einer concentrirten Lösung von kohlen- 
saurem Natron und mit Wenig kieselsäurefreier Natronlauge, erwärmt 
eine halbe Stunde lang im Wasserbade, verdünnt mit Wasser, filtrirt die 
Flüssigkeit durch das bereits benutzte Filter und wäscht gut aus. Im 
Filtrat befindet sich die in der Pflanzensubstanz vorhanden gewesene 
Kieselsäure, welche nach dem Ansäuern der Flüssigkeit mit Salzsäure 
and dem Verdunsten zur Trockne wieder abgeschieden und quantitativ be- 
stimmt werden kann, während auf dem Filter die dem Untersuchungs- 
object zufällig etwa anhängenden Sandkörnchen, die sich oft schwer vor 
der Untersuchung von der Substanz trennen lassen, nebst etwas Kohle 
zurückbleiben. Die Sandkörner können beispielsweise in Getreideahfällen
	        
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