Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

IT. Untersuchung von Wurzeln und Knollen. 595 
stimmen kann, dass man die Salpetersäure in Ammoniak überführt und 
dann titrirt. 10 g Substanz werden mit Wasser längere Zeit im Wasser- 
bade digerirt, nach Angabe von Abschnitt I 4 (Seite 582) Kupferoxyd- 
hydrat hinzugesetzt, die Flüssigkeit filtrirt, und das Unlösliche gut aus- 
gewaschen. Das Filtrat wird in einer Erlenmeyer’schen Kochflasche mit 
einigen Stückchen Kalihydrat versetzt und durch Eindampfen concentrirt, 
wobei gleichzeitig aus etwa vorhandenen Amiden Ammoniak abgespalten 
und mit den Wasserdämpfen verflüchtigt wird. Dann lässt man erkalten, 
bringt einige Stücke Aluminiumdraht in die Flüssigkeit, verbindet die Koch- 
flasche sofort mit einem Destillationsapparat, welcher andererseits mit einer 
25 ccm titrirter Schwefelsäure enthaltende Vorlage in der Weise in Ver- 
bindung steht, dass der Vorstoss des Destillationsrohres in die Flüssigkeit 
eintaucht. Nach zwölf- bis fünfzehnstündigem Stehen wird der Kochkolben 
gelinde erwärmt, bis das Aluminium gelöst ist, das entstandene Ammoniak 
abdestillirt, in der vorgelegten Schwefelsäure aufgefangen, titrirt und auf 
Salpetersäure berechnet. 
5. Bestimmung des specifischen Gewichtes der Kartoffeln. 
20 gut gereinigte, gewaschene und dann mit einem Tuche sorgfältig ab- 
getrocknete Kartoffeln werden in ein ca. 51 fassendes Glasgefäss gebracht 
and mit 21 einer kalt gesättigten Kochsalzlösung übergossen. Man fügt 
nun soviel Wasser hinzu, bis die Hälfte der Kartoffeln an die Oberfläche 
gestiegen, die andere Hälfte zu Boden gesunken ist und bestimmt mit 
einem Aräometer oder einer Westphal’schen Wage das specifische Gewicht 
der Salzlösung, welche dem specifischen Gewichte der Kartoffeln entspricht. 
Eine andere einfache Methode, welche auf Messung des durch eine ab- 
gewogene Menge Kartoffeln verdrängten Wassers beruht, ist von Stoh- 
mann angegeben. Erforderlich sind dazu ein Glascylinder von ungefähr 
2'/2 1 Inhalt und zwei Metallplatten, welche man quer über den Glas- 
eylinder legen kann. An der einem Metallplatte ist in der Mitte ein kurzes, 
an der anderen ein längeres Metallstäbchen angelöthet, dessen Spitze nadel- 
förmig abgeschliffen ist. In den Glascylinder bringt man zunächst soviel 
Wasser hinein, dass die nach unten zeigende Spitze des längeren Metall- 
stäbchens eben vom Wasser benetzt wird, welchen Punkt man mit grosser 
Schärfe beobachten kann. Dann werden 6—8 abgewogene Kartoffeln in 
die Flüssigkeit gebracht, das längere Metallstäbchen durch das kürzere 
arsetzt und aus einer Bürette soviel Wasser zufliessen gelassen bis die 
Flüssigkeit die Nadelspitze berührt. Hat man vorher festgestellt wieviel 
Cubikcentimeter Wasser erforderlich sind, um das Glasgefäss von dem 
Jlurch die lange Nadelspitze angezeigten Niveau bis zur kürzeren Spitze 
zu füllen, so kann man aus dem absoluten Gewicht der Kartoffeln und 
dem Volumen des durch die Kartoffeln verdrängten Wassers das specifische 
Gewicht der Kartoffeln berechnen.
	        
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