Gewürze.
631
Tandel vorkommende gute Chocolade nur !/, Cacao und ?%, Zucker und
demnach nur 15— 16%, Fett und 1:°6—1:8°% Asche. Weit schlechter
sind natürlich die ordinären Chocoladen, die gewöhnlich nur !/,9 Cacao,
häufig aber keine Spur davon enthalten, sondern aus braunem Zucker,
Stärke, Mehl, Dextrin, Rinder- oder Hammeltalg, Gewürzstaub, zerkleinerten
Cacaoschalen, Ziegelmehl, Ocker, Bolus etc. bestehen. Die schlechte Choco-
lade enthält auch häufig an Stelle reinen Rohrzuckers fast nur Stärkezucker,
der sich in der Asche durch erhöhten Kalk- und Schwefelsäuregehalt zu
arkennen giebt.
Dextrin und geröstetes Stärkemehl erkennt man am besten, wenn
man die Chocolade mit kaltem Wasser verreibt und filtrirt. Dextrin giebt
sich im Filtrat auf Zusatz von Jodlösung durch eine mehr oder weniger
tiefrothe Färbung zu erkennen, Stärkemehl durch Blaufärbung. Die im
Cacao enthaltene Stärke giebt mit Jodlösung nur eine schwach röthliche
bis violette Färbung.
Einen Mehlgehalt in der Chocolade kann man auch auf einfache
Weise, wie folgt, nachweisen: 1 Thl. Chocolade wird auf 10 Thl. Wasser
zum Kochen erhitzt und nach dem Erkalten, wobei sich ein röthlich
brauner Absatz bildet, filtrirt. Unverfälschte Chocolade filtrirt ziemlich
schnell, das Filtrat erscheint klar und hellroth gefärbt und besitzt einen
angenehm‘ süssen Geschmack nach Cacao, während der auf dem Filter
bleibende braune Rückstand nach dem Trocknen ein leichtes röthlich-
braunes, nicht zusammenbackendes Pulver darstellt.
Verfälschte Chocolade filtrirt nur sehr langsam, liefert ein trübes
schmutziggelbes Filtrat von widerlich süssem Geschmack; auf dem Filter
oleibt zäher Kleister zurück, der nur schwer austrocknet und dann eine
zähe. zusammengebackene Masse bildet.
Den Rohrzucker bestimmt man durch Ausziehen der entfetteten Sub-
stanz mit verdünntem Alkohol, Verdunsten desselben, Lösen des Rück-
standes mit Wasser, Invertiren durch Kochen mit 2'/,°% Schwefelsäure
and Titriren mit Fehling’scher Lösung. Im Uebrigen wird die Chocolade
wie Cacao untersucht.
Gewürze.
Den weitgehendsten Verfälschungen sind die Gewürze unterworfen,
lie dadurch noch erleichtert werden, dass sie meistens in gepulvertem
Zustande in den Handel kommen. Als Verfälschungsmittel derselben dienen
Getreidemehle aller Art, Kartoffel und Sagostärke, Lein-, Raps-, Oelkuchen,
Brot, Eicheln, Baumrinde, gepulverfes Cigarrenkistenholz, Nelkenstiele,
Ringelblumen, Perubalsam, ferner mineralische Beimengungen, wie Erde,
Sand. Givps. Schwerspath ete. Unzerkleinerten Gewürzen wird das ätherische