Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

Gi) 
"2 SS. 
Von 
Dr. Böckmann. 
[. Rohmaterialien. 
Es kommen hier hauptsächlich in Betracht: Kieselsäure (weisser 
Sand; selten Quarz oder Feuerstein), Soda, Glaubersalz, Potasche, 
Kalk, Flussspath!) und für Krystall (Bleiglas) Mennige oder Glätte. 
i. Der Sand muss für die Herstellung weisser Gläser möglichst rein 
and weiss, namentlich frei von Eisenoxyd sein. Den Gehalt an letzterem 
armittelt man durch Ausziehen von 50 g Sand mit reiner, etwas verdünnter 
Salzsäure in der Wärme, Verjagen des grösseren Theiles der Säure, Reduc- 
ion mit Zink und Titriren mit Chamäleon unter Zusatz von Mangan- 
sulfatlösung (vgl. bei Eisen unter Titration der Eisenerze). Wird der 
Sand für Erzeugung von grünem Flaschenglas verwendet, so braucht man 
an seine Reinheit (namentlich hinsichtlich des Eisengehaltes) keine so 
strengen Anforderungen zu stellen. 
9. Die Soda. Sowohl die Leblanc-Soda als auch die Ammoniak- 
zoda finden Anwendung. Von letzterer zieht man die schwere der leichten 
vor (vgl. hierüber S. 174 u. 339). Eine zur Glasfabrikation geeignete Soda 
soll möglichst rein?), namentlich (bei Anwendung zu weissem Glas) möglichst 
eisenfrei sein. Die Soda soll ferner keinen grossen Gehalt an in Wasser 
‘und namentlich in verdünnter Säure) Unlöslichem haben. (Die Bestimmung 
beider siehe bei Untersuchung der calc. Soda S. 172.) Das in verdünnter 
Säure Unlösliche der Soda besteht im Wesentlichen aus Sand. Derselbe 
kann, wenn er in irgendwie grösseren Mengen in der Soda sich findet, dem 
Glasfabrikanten sehr schaden. Da er nämlich nicht fein gemahlen. sondern 
1) Derselbe wird bei Herstellung von Grünglas verwendet, weil hierdurch 
Jie Schmelzdauer abgekürzt wird, 
2) Merkwürdiger Weise ziehen viele Glasfabrikanten eine 96 proc. Soda einer 
38 proc. vor, weil letztere zu „scharf“ sei.
	        
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