Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

Luft, 
Yan 
Dr. Fr. Böckmann. 
Bei der hygienisch-chemischen Untersuchung der Luft in geschlossenen 
Räumen kommt in erster Linie die Bestimmung der Kohlensäure und des 
Wasserdampfes, sowie die Prüfung auf Kohlenoxyd in Betracht. 
Den Grad der Reinheit der Luft erkennt man an ihrem Gehalte an 
Kohlensäure. Quellen der Kohlensäurebildung in geschlossenen, bewohnten 
Räumen sind der Athmungsprocess lebender Wesen und die Verbrennung 
rganischer (Leucht- und Heiz-) Stoffe. 
Pro Tag erzeugt durchschnittlich der athmende Mensch in der Ruhe 
470, beim Arbeiten 650 1 Kohlensäure; eine Stearin- oder Wachskerze 
etwa 360 1, eine Petroleumlampe 1450 und eine Gasflamme ca. 2000 1 
Kohlensäure. 
Vermehrt sich die in einem Zimmer etc, enthaltene Kohlensäure so 
weit, dass in 10000 Vol. Luft 8 Vol. Kohlensäure vorhanden sind, so ist 
damit die zulässige Grenze erreicht. Luft, welche über 0,1 Volumprocente 
Kohlensäure enthält, ist verdorben. Bei einem Kohlensäuregehalt von 
2,5 Volumprocenten erlischt ein in diese Luft gebrachtes Licht und eine 
Luft von 3 Volumprocenten Kohlensäure ist absolut erstickend für Mensch 
und Thier. 
Das Verweilen in jeder Luft, welche mehr als 0,08 Volumprocente 
Kohlensäure enthält, hat gesundheitsschädliche Wirkungen zur Folge, die 
sich zunächst in Verlangsamung des Pulsschlages und Vermehrung der 
Athemzüge, mit Kopfweh und Schwindel :offenbaren. Folgen dauernder 
Art können sein: Appetitlosigkeit, bleiches Aussehen und der Keim zu 
Krankheit und frühem Siechthum. 
Die Bestimmung der Kohlensäure. Die wichtigste Frage bei Prü- 
ang gewöhnlicher Zimmerluft (in Schulen, Krankenhäusern, Fabriken u. s. W.) 
wind also diejenige sein. ob der Kohlensäuregehalt die Grenze von 0.08 Vo-
	        
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