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Luft.
glocke austreten lässt. Bei einer Capacität des Blasebalgs von annähernd
1, würde man also etwa 120mal zu blasen haben, um eine Flasche von
[21 Inhalt genügend zu füllen.
Büchner pumpt die aus Kopfhöhe entnommene Luft mit Hülfe eines
Kautschukgebläses von circa 1l Capacität in eine sorgfältig getrocknete
"]asche von ungefähr 121 Inhalt. Nach 100 Stössen kann man, wie eine
Anzahl darüber angestellter Versuche darthat, mit Sicherheit annehmen,
dass die Flasche vollständig mit der zu untersuchenden Luft gefüllt ist.
Man lässt hierauf 100 ccm Barytwasser (10 g fester und absolut alkalifreier
Aetzbaryt im Liter gelöst) einfliessen und verschliesst die Flasche sodann
rasch mit einem durchbohrten Kautschukstopfen, in dessen Oeffnung ein
kurzes, zu einer Spitze ausgezogenes Glasrohr steckt, das seinerseits durch
ain Stück Kautschukschlauch mit Glasstopfen in bekannter Weise nach
Belieben geöffnet und geschlossen werden kann.
Diese Einrichtung hat den Zweck, nach Absorption der Kohlensäure
(also nach circa 23 Stunden) das trübe Barytwasser leicht und vor allem
ohne Gefahr zu laufen, dass dasselbe noch weiter Kohlensäure aus der
Luft anziehe, in kleine Cylinder umfüllen zu können. Sowie man den
Stopfen aufgesetzt. hat, notirt man Temperatur und Barometerstand. Nach-
dem sich in letzteren der kohlensaure Baryt (unter zeitweiligem Umschütteln)
abgesetzt hat, werden 25 ccm der überstehenden klaren Flüssigkeit abge-
hoben und mit Oxalsäure zurücktitrirt.
Die Oxalsäure ist der einfacheren Rechnung wegen so gestellt, dass
Li ccm derselben 1 ccm Kohlensäure (gemessen bei 0v und 760mm) ent-
spricht, d.h. im Liter sind 5,6434 g krystallisirte Oxalsäure gelöst.
Man hat demnach nur die ccm Oxalsäure, welche man zur Neutrali-
sation der vom kohlensauren Baryt abgehobenen 25 ccm Barytwasser weniger
braucht, als zur Neutralisation von 25 ccm ursprünglichen Barytwassers,
mit 4 zu multiplieiren, um zu erfahren, wie viel Cubikcentimeter Kohlen-
säure in dem Luftvolumen der Flasche minus 100ccm enthalten waren.
Daraus berechnet sich dann nach folgender Formel der Gehalt an Kohlen-
zäure pro 10.000 Volum-Theile Luft.
AS 10,000 (1 x 0,003665 t) 760
1 3
C = die Anzahl ccm Kohlensäure in 10,000 Vol.-Th. Luft von 0° u. 760 mm
c= die Anzahl der gefundenen ccm Kohlensäure in Volumen V (bei t u. B.)
t = Temperatur der Flasche in °C. ;
V = Volumen der Flasche, weniger 100 ccm.
B = Barometerstand.
Als Indicator benutzt Büchner mit sehr gutem Erfolge das Phenol-
ohtalein, dessen Farbenwechsel so präcis ist, dass man leicht bis auf