Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

Luft. 
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hundertel ccm mit Sicherheit titriren kann; auch ist die färbende KEigen- 
schaft desselben so stark, dass der Niederschlag von oxalsaurem Baryt auf 
die Reaction ganz ohne Einfluss ist. 
Damit das Barytwasser während des Umfüllens und Herauspipettirens etc. 
keine Kohlensäure anziehen und somit seinen Gehalt ändern kann, werden 
die Cylinder, Pipetten, Titrirgläser vor dem Gebrauch mit kohlensäure- 
freier Luft gefüllt. Zu dem Zwecke wird mit Hülfe einer Wasserluftpumpe 
durch die betr. Gefässe einige Minuten Luft gesaugt, welche vorher mehrere 
nit Natronkalk gefüllte Röhren passirte. 
23. Bestimmung des Wassergehaltes der Luft. Man leitet eine 
orössere Luftmenge (0,5—1 cbm) über frisch geglühtes, in mehreren Absorp- 
tionsröhren befindliches Chlorcalcium und bestimmt die Gewichtszunahme 
des Letzteren. Oder man ermittelt den Feuchtigkeitsgehalt direct mittelst 
eines Hygrometers. Zweckmässig wendet man hierzu das von Dr. Koppe 
in Zürich construirte „Procent - Haarhygrometer mit Controlvorrich- 
tung“ an. 
Die wesentlichsten Vorzüge dieses Instrumentes sind folgende: 
Wird das Haar nicht durch ein Gewicht, sondern durch eine kleine 
Neusilberfeder gespannt, deren Spannkraft sich mittelst einer Schraube 
genau auf !/, g reguliren lässt. Hierdurch ist das Instrument dem 
Saussure’schen gegenüber bei weitem transportabler; 
kann durch Einschieben eines angefeuchteten, mit Gaze überspannten 
Rahmens die Luft im Hygrometer vollständig‘ mit Feuchtigkeit ge- 
zättigt werden, wodurch man sich jederzeit überzeugen kann, ob das 
[nstrument noch richtig geht, da alsdann der Zeiger sich genau auf 
LO0 einstellen muss. Ist dies nicht der Fall, so kann man mittelst 
aines Uhrschlüssels den Zeiger auf 100 stellen und somit den Apparat 
jederzeit leicht reguliren; 
gestattet es, an der Scala direct die Procente relativer Feuchtigkeit 
abzulesen. 
Ein Uebelstand dieses Instrumentes ist dagegen, dass, wie Ph. Büchner!) 
and, die Zusammenziehung des Haares mit abnehmender Feuchtigkeit 
schneller erfolgt, als die Scala angiebt, und dass in dieser Beziehung jedes 
Haar, resp. jedes Instrument verschieden ist, 
Will man daher mit Koppe’schen Hygrometern brauchbare Resultate 
arzielen, so ist man genöthigt, für jedes Instrument eine Correctionstabelle 
anzufertigen, was selbstverständlich eine langwierige Arbeit ist.. Indem 
man als Ordinaten die am Instrument abgelesenen, als Abscissen die zu 
diesen noch hinzuzuaddirenden Procente relativer Feuchtigkeit (wie sie 
sich aus gewichtsanalytischen Bestimmungen des Wassergehaltes der Luft 
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nn a. a. O0. SS. 30.
	        
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