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Luft.
und Vergleichung der erhaltenen Resultate mit den Angaben des Hygro-
meters ergeben) aufträgt, erhält man für jedes Koppe’sche Hygrometer
sine besondere Curve, mit deren Hülfe man alsdann mit Leichtigkeit den
procentischen Feuchtigkeitsgehalt der Luft direct ablesen kann.
3. Der Nachweis von Kohlenoxyd. In Betracht kommen hier:
a) die Palladiumprobe von Rud. Böttger; b) die Blutproben nach Vogel,
Hempel und Wolff.
a) Die Palladiumprobe von Rud. Böttger!) beruht darauf, dass
schon sehr geringe Kohlenoxydmengen in einer Auflösung von Palladium-
chlorür, oder besser Natriumpalladiumchlorür eine Ausscheidung von. fein-
vertheiltem, schwarzen Palladium hervorbringen. Das Palladium gelangt
bei Prüfung kohlenoxydarmer Gasgemenge in vereinzelten glänzenden
Häutchen auf dem Flüssigkeitsspiegel zur Ausscheidung oder legt sich als
spiegelnder Ring an die Zuleitungsröhre an.
Gottschalk?) fand, dass sich mit der Böttger’schen Palladinprobe bei
Anwendung von 91 Luft noch 0,022 Vol.-Proc., jedenfalls aber auch noch
kleinere Beträge an Kohlenoxyd mit Sicherheit nachweisen lassen. Büchner?)
leitete künstlich hergestellte Gemische von Luft und Kohlenoxyd (aus
ameisensaurem Natron dargestellt) durch eine neutrale, ziemlich verdünnte
Lösung von Natriumpalladiumchlorür, welche in einem Geissler’schen
Kaliapparat sich befand. Zwischen Gasometer und Kaliapparat befand
sich ein mit Baumwolle gefülltes U-förmig gebogenes Rohr und hinter
diesem eine kleine Waschflasche. Auf diese Weise gelang es Büchner,
nach dem Durchleiten von 1231 des Gasgemisches, bei einer Geschwindig-
keit von 21 pro Stunde, Kohlenoxyd bei einem Gehalt von 0,005 %, zweifellos
nachzuweisen. Selbst in einer Luft,. welche nur 0,0025 % Kohlenoxyd ent-
hielt, konnte er nach dem Passiren von 121 mit bewaffnetem Auge kleine
silberglänzende Palladiumflitterchen erkennen.
Die Palladiumprobe gestattet den schärfsten Nachweis geringer Mengen
von Kohlenoxyd. Leider aber wird das Palladiumchlorür nicht nur durch
Kohlenoxyd, sondern auch durch viele andern organische Körper reducirt.
Es kann desshalb zwar beim Ausbleiben der Reaction kein Zweifel über
die Abwesenheit von Kohlenoxyd (bis zu 0,05 pro Mille) herrschen; beim
Auftreten der Reaction ist man dagegen noch keineswegs berechtigt, wirklich
Kohlenoxyd in der untersuchten Luft anzunehmen.
Gottschalk sucht die die Palladiumreaction ebenfalls gebenden Kohlen-
wasserstoffe durch Einschaltung von 1 Staubwattrohr., 2 Schwefelsäure-
” Journ. f. pract. Chemie 76, 233.
2 „ Ueber die Nachweisbarkeit des Kohlenoxyds in sehr kleinen Mengen
und einige Bemerkungen zu der sog, Luftheizungsfrage“. Leipzig 1878. S. 6.
3) a. a. O0. S.89.