Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

Luft. 
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Starke Vergiftungserscheinungen waren schon von 0,05%, an zu beob- 
achten. Es ist also die Vogel’sche Annahme, dass Luft mit weniger 
Kohlenoxyd als 0,25 % nicht mehr giftig sei, entschieden eine irrthüm- 
liche. 
Zur Untersuchung der Zimmerluft auf Kohlenoxyd muss man sich dem- 
nach entweder der Vogel’schen Probe in der Weise bedienen, dass man 
wenige Cubikcentimeter ganz verdünntes Blut in einen Absorptionsapparat 
bringt und dann mindestens 101 Luft durchleitet, oder, was in vielen 
Fällen bequemer sein wird und einen schärferen Nachweis gestattet, dass 
man eine Maus in einer der gebräuchlichen haubenförmigen Drahtsieb- 
fallen einige Stunden in dem Raum athmen lässt und dann ihr Blut der 
Untersuchung unterwirft. 
d) Der Wolff’sche Apparat zum Nachweis von Kohlenoxyd. 
0. H. Wolff!) wendet folgenden Absorptionsapparat an. In den eingezogenen 
Theil bei d (Fig. 61) wird von oben ein kleiner Bausch Glaswolle ein- 
geführt, lose eingedrückt und alsdann 
der übrige Theil des Rohres bis f mit 
mässig feinem Glaspulver angefüllt. Das 
Pulver habe die Feinheit von mittel- 
feinem Schiesspulver, werde von allem 
feineren Staube abgesiebt, mit Salz- 
zäure digerirt, auf das sorgfältigste aus- 
gewaschen und getrocknet. Das Glas- 
pulyer wird von oben mit Wasser be- 
feuchtet, das überschüssige Wasser mit- 
;elst der Luftpumpe bei € abgesogen und 
vei c entfernt. 
Darauf werden 2 ccm auf !/,9 ver- 
dünnten Blutes mit einer Pipette von 
oben auf das feuchte Glaspulver ge- 
tröpfelt und wird durch leichtes Blasen mit dem Munde bei A, nach Schluss 
von a, eine gleichmässige Durchdringung und Färbung der feuchten Glas- 
pulverschicht bis zur Glaswolle bewirkt. 
So vorgerichtet, verbindet man den Apparat, und zwar je nachdem 101 
Luft durchgesogen oder durchgetrieben werden sollen, e oder h mit der 
betreffenden Flasche oder dem Aspirator. Zur Füllung bedient man sich einer 
doppelt tubulirten, 101 fassenden Flasche, durch deren Tuben rechwinklig 
gebogene Röhren gehen, von welchen eine bis auf den Boden reicht und 
die heide mit durch Schraubenklemmer verschliessharen G(ummischläuchen 
Fig, 61. 
1) Aus dem Corresp.-Bl. d. Ver. anal. Chem. 1880 mitgeth. in der „Praxis des 
Nahrunosmittel-Chemikers.“ V. Fr. Elsner. Leon. Voss. Leipzig 18801. Aufl. $S. 156.
	        
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