Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

’06 Gerichtlich-chemische Untersuchungen. 
Nachweis: Eindampfen der zu untersuchenden Theile zur Trockniss, 
Extraction mit Alkohol, Verdunstungsrückstand des Alkohols mit Wasser 
aufgenommen und auf Oxalsäure geprüft: 
a) Mit Gypswasser geben die Oxalsäure und ihre Salze einen in 
Mineralsäuren löslichen, in Essigsäure unlöslichen Niederschlag. 
b) Beim Erhitzen mit Superoxyden, z. B. Braunstein, giebt freie Oxal- 
säure eine Entwickelung von Kohlensäure. 
Sind Gegengifte gegeben und so unlösliche Salze gebildet, so muss 
durch Kochen mit kohlensaurem Natron aufgeschlossen und dann erst das 
so gebildete oxalsaure Natron nachgewiesen werden. 
Zur Reindarstellung der Oxalsäure wird das Natronsalz durch Blei- 
acetat zersetzt, der entstehende Niederschlag gewaschen, in Wasser sus- 
pendirt mit Schwefelwasserstoffgas zerlegt, und in der vom Schwefelblei 
abfiltrirten Flüssigkeit die Oxalsäurekrystalle durch vorsichtiges Eindampfen 
gewonnen. 
Das oxalsaure Kali wird genau wie die Oxalsäure nachgewiesen: 
Sectionsbefund ist derselbe. 
II. Alkalien (kaustische). 
Die Alkalien (kaustische) rufen auf den damit in Berührung kommenden 
Körpertheilen Aetzungen, ähnlich wie die Säuren hervor. 
In analoger Weise wie die kaustischen Alkalien, nur schwächer, wirken 
die kohlensauren Alkalien. 
1. Kali, 
Die Vergiftungen, welche mit kaustischem Kali vorkommen, sind 
meistens solche mit Kalilauge, da solche im Handel gebräuchlich ist. 
Sectionsbefund: Bei solchen Vergiftungen ist stets eine stark 
alkalische Reaction der verletzten Theile und deutliche Anätzung, ähnlich 
wie bei Säuren, wahrzunehmen. Die geätzten Stellen sind glatt und 
schlüpfrig, 
Nachweis: Zum Nachweis wird die stark alkalisch reagirende 
Flüssigkeit, die durch Extraction mit Wasser gewonnen ist, in einem 
Kolben auf ca. !/,—1/ ihres ursprünglichen Volumens abdestillirt: ist die 
alkalische Reaction nicht verschwunden, so kann sie nicht von bei etwa 
eingetretener Verwesung gebildetem Ammoniak herrühren. 
Zum Nachweis des Kalis selbst zerstört man einen Theil der Massen in 
der oben angegebenen Weise (S. 700), mit Chlorsäure und Salzsäure, dampft 
ein, glüht und extrahirt die Asche mit Wasser, in demselben löst sich 
das Kali und wird nun mit Platinchlorid in salzsaurer Lösung nachgewiesen: 
ein gelber, krystallinischer, in Alkohol unlöslicher Niederschlag, der ev. zur
	        
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