Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

V. Mineralische Gifte. 
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Antimonspiegel: 
Glänzend schwarz, schwerer flüchtig, 
sublimirt in Kugeln. 
Mit Salpetersäure weisse Antimon- 
aäure. mit Silbernitrat unverändert. 
Arsenspiegel, 
Schwarzbraun, leicht flüchtig, sublimirt 
n rhombo&drischen Krystallen, 
Mit Salpetersäure löslich, nach dem 
Verdunsten der Lösung erzeugt Silber- 
trat einen braunrothen Niederschlag, 
Die salpetersaure Lösung giebt mit 
\mmoniak und Schwefelammonium 
ine Flüssigkeit, die gelbes Schwefel- 
ırsen beim. Verdunsten hinterlässt. 
Schwefelarsen ist unlöslich in Salz- 
;äure. 
Leicht löslich in Chlor und unter- 
>hlorigsaurem Natron, 
Joddämpfe färben den Spiegel gelb; 
diese Jodverhindung ist flüchtio, 
Die Lösung in Königswasser giebt mit 
Ammoniak und Schwefelammonium 
eine Flüssigkeit, die beim Verdunsten 
orangefarbiges Schwefelantimon hin- 
erlässt. Schwefelantimon ist löslich 
in Salzsäure, 
Schwer löslich in Chlor und unter- 
3hlorigsaurem Natron, 
Joddämpfe färben den Spiegel car- 
minroth; diese Jodverbindung ist nicht 
lüchtig, wird beim Erwärmen heller. 
Jodhaltende Jodwasserstoffsäure Jodhaltige Jodwasserstoffsäure löst 
leibt anfangs ohne Wirkung und auf und hinterlässt einen gelben Rück- 
ärbt später carminroth. stand. nach dem Verdunsten. 
Ist Arsenik nach diesen Methoden mit Sicherheit constatirt, so wird 
noch oft die Frage gestellt, ob das gefundene Arsen nicht von aussen her 
in die Leiche gedrungen sein kann, Ein Eindringen aus arsenhaltiger Erde 
ist nach den Angaben von Orfila und Sonennschein nicht anzunehmen; 
dennoch ist es aber gut, Kirchhofserde, die Kleider, Schmuckgegenstände 
der Leiche (Kränze) zu prüfen, weil besonders letztere arsenhaltige Farben 
häufig haben, und weil im Falle, dass in der Umgebung der Leiche kein 
Arsen gefunden, des Auffinden desselben in der Leiche desto gravirender ist. 
Die Lebensweise vor der Vergiftung und besonders ob in der Zeit vor 
der Vergiftung arsenhaltige Medicamente genossen sind, ist ebenfalls genau 
zu erforschen. 
Der Befund und der Nachweis bei den anderen Arsenpräparaten ist 
derselbe wie bei arseniger Säure und wird nur durch die Auffindung eines 
av. vorkommenden zweiten Körners (Chlor, Kupfer oder Schwefel) erweitert. 
7. Antimon. 
Vergiftungen mit Antimon kommen hauptsächlich durch Brechwein- 
stein vor. 
Sectionsbefund: Die berührten Theile sind entzündet und angeätzt. 
Nachweis: Die Körpertheile und dergl. werden durch Chlorsäure 
und Salzsäure bei niedrigerer Temperatur wie angegeben zerstört. Man 
;hut gut im mit einer Vorlage versehenen Kolben zu arbeiten. um etwa 
sich verflüchtigendes Antimonchlorür nicht zu verlieren.
	        
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