Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

122 Gerichtlich-chemische Untersuchungen, 
Die Lösung‘ wird wie bei Arsen angegeben mit Schwefelwasserstoff 
jehandelt, der Niederschlag in Schwefelammonium gelöst, (Unterschied 
von Wismuth dessen Sulfid sich nicht in Schwefelammonium - löst) mit 
Salzsäure aus dieser Lösung gefällt und in möglichst wenig Salzsäure gelöst. 
[n dieser Lösung wird durch Zusatz von viel Wasser Antimonoxychlorid 
gefällt (Algarothpulver). 
Man kann auch die Antimonlösung in einen Wasserstoffapparat (siehe 
Arsen) bringen: es entsteht dann ein Spiegel von den bei Arsen ‘be- 
schriebenen Eigenschaften. 
In Antimonlösungen, welche mit genügenden Mengen Weinsäure und 
Zalmiak versetzt sind, bringt Magnesialösung nach Uebersättigen mif Am- 
noniak keinen Niederschlag hervor. 
Die Antimonsalze (Chlorür, Sulfid, Oxyd) rufen dieselben Erscheinungen 
nervor und werden in derselben Weise nachgewiesen, 
8. Zinn. 
Vergiftungen mit Zinnsalzen sind äusserst selten. 
Nachweis. Die Vergiftung mit Zinn wird nachgewiesen dadurch, 
dass man, wie angegeben wurde, mit Chlorsäure zerstört, mit Schwefel- 
wasserstoff behandelt, den entstandenen Niederschlag in, gelbem Schwefel- 
ammonium löst und mit Salzsäure aus dieser Lösung wieder ausfällt. Das 
30 erhaltene Schwefelzinn wird gelöst und näher untersucht. 
Quecksilberchlorid scheidet bei Gegenwart von ‘Zinnoxydulsalzen, je 
aach der Menge der letzteren, weisses Chlorür oder metallisches Queck- 
silber beim Erwärmen aus. 
Zinnverbindungen geben mit Cyankalium und Soda auf Kohle vor dem 
[‚öthrohr. erhitzt ein Korn von metallischem Zinn. 
Die durch Schmelzen mit Cyankalium reducirten, in Salzsäure gelösten 
Zinnverbindungen geben mit Goldchlorid einen purpurfarbenen Nieder- 
schlag, verdünnt eine Färbung. 
9. Zink. 
Vergiftungen mit Zink sind selten. 
Nachweis: Durch Chlorsäure und Salzsäure (S. 701) werden die be- 
treffenden Objecte zerstört, mit Schwefelwasserstoff wie angegeben ausge- 
fällt, und in der vom Schwefelwasserstoffniederschlag aus saurer Lösung ab- 
fltrirten Flüssigkeit das Zink als Schwefelzink nach Uebersättigen mit Am- 
moniak durch Schwefelammonium gefällt; dieses in Säure gelöst und geprüft. 
Zinkverbindungen geben mit Soda auf der Kohle erhitzt, einen heiss 
gelben, kalt weissen Niederschlag, der mit Kobaltlösung befeuchtet sich 
beim Glühen grün färbt (Riemann’sches Grün). 
Mi“ Kali werden Zinksalze weiss, gallertartig gefällt, der Niederschlag
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.