V. Mineralische Gifte, ; 7283 
löst sich im Ueberschuss des Fällungsmittels in der Kälte und wird aus 
dieser Lösung nur durch anhaltendes Kochen aber nicht durch Chloram- 
monium gefällt (Unterschied von Thonerde); erhitzt färbt sich der Nieder- 
schlag gelb, beim Erkalten wird er wieder weiss. 
Schwefelwasserstoff giebt einen in stärkeren Mineralsäuren löslichen, in 
Essigsäure unlöslichen Niederschlag von weissem Schwefelzink. 
10. Eisen. 
Vergiftungen mit Eisensalzen sind äusserst selten. 
Nachweis: Soll es nachgewiesen werden, so werden die organischen 
Körper durch Chlorsäure und Salzsäure, oder Verpuffen mit Salpeter 
zerstört und das Eisen nach Fällung der in saurer Lösung durch Schwefel- 
wasserstoff fällbaren Metalle im Filtrat durch Ammoniak und Schwefelammo- 
nium gefällt. Nach Lösung des Schwefeleisens wird dasselbe auf irgend eine 
bekannte Methode (Titriren, Fällen mit Ammoniak oder dergl.) quantitativ be- 
stimmt, da nur abnorm grosse Mengen als giftig bezeichnet werden können. 
Von den charakteristischen Reactionen sei hier nur auf die Fällung 
als Berlinerblau durch Blutlaugensalz, die Rothfärbung der Oxydsalze mit 
Rhodankalium, die Schwärzlich-Grünfärbung mit Schwefelammon und die 
Färbung der Boraxperle (in der äusseren Flamme beim Erhitzen roth, kalt 
zelb, in der inneren Flamme grün) hingewiesen. 
1. Chrom, 
Von chromsauren Salzen ist nur Kaliumchromat bez. -bichromat zu 
berücksichtigen. 
Befund. - Bei Vergiftungen damit sind die Schleimhäute angeätzt. 
Nachweis. Die Objecte werden nach dem gewöhnlichen Gange zer- 
stört. Nach der Behandlung mit Schwefelwasserstoff in saurer Lösung wird 
das Filtrat eingedampft, mit Salpeter geschmolzen. mit Wasser extrahirt 
und auf Chrom geprüft. 
Man kann auch die ÖObjecte direct trocknen und mit Salpeter ver- 
puffen. Die Chromate geben mit Silbernitrat einen rothbraunen Nieder- 
schlag, mit Bleiacetat einen gelhen, mit Ammoniak erhitzt roth werdenden 
Niederschlag. 
Mit Wasserstoffsuperoxyd und Aether geben die Chromate der Alkalien 
aine intensive blaue Färbung (Ueberchromsäure). 
Die Phosnhorsalznerle wird durch Chrom grün gefärbt. 
(2. Barium und Calcium. 
Vergiftungen mit diesen alkalischen Erden kommen kaum oder doch 
aur höchst selten vor. 
Man weist sie dadurch nach, dass man das Object trocknet, einäschert 
mit concentrirter Lösung von kohlensaurem Natron kocht, filtrirt. im Filtrat