Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

Kalkstein, Kalk und Cement, 
Die verbrauchten Cubikcentimeter dieser Säure mit 10,56 multiplicirt 
ergeben die vorhandenen Gramme Kalk pro Liter Kalkmilch, 
b) Sand. Oft ist es von Tnteresse, die Gewichtsmenge Sand zu 
wissen, welche in der zur Verwendung gelangenden Kalkmilch noch vor- 
handen ist!). Man erfährt dies sehr rasch und genügend genau auf folgende 
Weise. 11 Kalkmilch wird in einer grössen Porzellanschale mit Brunnen- 
wasser verrührt, einige Secunden absetzen gelassen und die Kalkmilch von 
dem abgesetzten Sand vorsichtig abgegossen. Dies wird so lange wieder- 
nolt, als noch eine milchige Trübung beim Verrühren mit Wasser eintritt. 
Alsdann setzt man von Neuem wenig Wasser und conc. rohe Salzsäure 
hinzu, um die letzten Reste Kalk zu lösen, verdünnt mit Wasser, giesst 
‚etzteres ab, spritzt den Sand in ein Becherglas,. befeuchtet mit Alkohol, 
giesst letzteren ab und trocknet auf dem Dampftrockenschrank. Den 
trockenen Sand bringt man mittelst eines Pinsels vom Becherglase in ein 
vorher gewogenes Uhrglas. 
c) In den Bassins verbleibender Rückstand. 
Man prüft denselben auf Kalkgehalt. Diese Untersuchung wird 
häufig ausgeführt und ist wichtig, weil sie dem Fabrikanten den bei Be- 
reitung der Kalkmilch erlittenen Kalkverlust angiebt. 
Zur raschen Prüfung des Kalkrückstandes auf noch vor- 
handenen Kalk wäge ich 100 g der aus den Bassins heraus geschaufelten 
'ungetrockneten) Rückstände (von welchen man sich eine gute Durch- 
schnittsprobe verschaffte) in einer tarirten Porzellanschale ab, rühre mit 
Wasser an und schlämme wiederholt in einen mit aufgesetztem Trichter 
versehenen 1500 cem-Kolben ab. Ist aller Kalk abgeschlämmt (was durch 
Zerdrücken der härteren Kalkknollen beschleunigt wird), so füllt man zu 
1500 ccm auf und nimmt von der gut durchgeschüttelten Masse 50 ccm, 
welche man nach Verdünnen mit Wasser und Zusatz von alkohol. Phen- 
acetolin bis. zum KEintritt der längere Zeit andauernden gelben Färbung 
titrirt. “Hat man’ statt Salzsäure die oben (bei Kalkmilch) erwähnte 
Schwefelsäure (1 ccm = 0,0528 g CaO) angewandt, so erfährt man durch 
Multiplication der verbrauchten ccm mit 1,584 den Procentgehalt des 
(feuchten) Kalkrückstandes an Kalk. Event. kann man diese Zahl durch 
eine vorzunehmende Wasserbestimmung auf getrockneten Rückstand um- 
rechnen. Der nach Abzug des gefundenen Kalkes und Wassers verbleibende 
Rest ist‘ gleich dem vorhandenen Procentgehalt an Sand, Koks und sonstigen 
im gebrannten Kalke vorhandenen Verunreinigungen. 
1) Hiervon ist also der bei Bereitung der Kalkmilch im Rückstand der 
Bassins verbleibende (der. Menge nach weit mehr betragende) Sand wohl zu 
anterscheiden.
	        
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