Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

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Kalkstein, Kalk und Cement. 
Jement unter Wasser gelegt auch nach längerer Beobachtungszeit durchause 
zeine Verkrümmungen oder Kantenrisse zeigen darf. 
Portland-Cement soll so fein gemahlen sein, dass eine Probe desselben auf 
aunem Sieb von 900 Maschen pro Quadrateentimeter höchstens 20 nCt. Rück- 
stand hinterlässt. 
Die Bindekraft von Portland-Cement soll durch Prüfung einer Mischung von 
Cement und Sand ermittelt. werden. Daneben empfiehlt es sich, zur Controle 
der gleichmässigen Beschaffenheit der einzelnen Lieferungen auch die Festig- 
keit des reinen Cements festzustellen. Die Prüfung soll auf Zugfestigkeit nach 
einheitlicher Methode geschehen und zwar mittelst Probekörper von gleicher 
Gestalt und gleichem Querschnitt und mit gleichen Zerreissungsapparaten. 
Die Zerreissungsproben. sind an Probekörpern von 5 qem Querschnitt der 
Bruchfläche vorzunehmen. 
Iuter, langsam bindender Portland-Cement soll bei der Probe. mit 3 Ge- 
wichtsth. Normalsand und einem Gewichtsth. Cement nach 28 Tagen Erhär- 
tung — 1 Tag an der Luft und 27 Tage unter Wasser — eine Minimalzug- 
festigkeit von 10 kg pro Quadratcentimeter haben. Bei einem bereits ge- 
prüften Cement kann die Probe sowohl des reinen Cements als des Cements 
nit Sandmischung als Controle für die gleichmässige Güte der Lieferung 
Jienen. 
Der Normalsand wird dadurch gewonnen, dass man einen möglichst 
reinen Quarzsand wäscht, trocknet, durch ein Sieb von 60 Maschen pro 
Quadrateentimeter siebt, dadurch die gröbsten Theile ausscheidet und aus 
dem so erhaltenen Sande mittelst eines Siebes von 120 Maschen pro Quadrat- 
zentimeter noch die feinsten Theile entfernt. Die Probekörper müssen sofort 
aach der Entnahme aus dem Wasser geprüft werden.“ 
Es ist wesentlich, dass man ‚genau den im Vorhergehenden be- 
schriebenen Normalsand anwendet. Denn die Korngrösse des Sandes 
beeinflusst die Festigkeitsresultate bedeutend. Ebenso unerlässlich für die 
Erlangung übereinstimmender Resultate ist es, dass man die Probekörper 
genau. nach derselben Vorschrift herstellt. Michaelis!) giebt hierzu folgende 
Anleitung. ; 
„Man legt auf eine zur Anfertigung der Proben dienende Metall- oder 
Marmorplatte 5 mit Wasser getränkte Blättchen Fliesspapier und setzt 
hierauf 5 vorher gut gereinigte und mit Wasser angenetzte Formen. Man 
wägt 250 g Cement und 750 g trockenen Normalsand ab und mischt beides 
in einer Schale gut durcheinander. Hierauf bringt man 100 ccm Wasser 
hinzu und arbeitet die ganze Masse mit einem Spatel so lange durch, bis 
Jieselbe ein gleichmässiges Ansehen zeigt. Man erhält auf.diese Weise 
einen sehr steifen Mörtel, welcher das Aussehen von frisch gegrabener, 
feuchter Erde hat und sich in der Hand gerade noch ballen lässt. Mit 
Jiesem Mörtel werden die Formen auf einmal so hoch angefüllt. dass sie 
) Post’s chem.-techn. Analyse IL S. 604.
	        
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