398
Eisen.
Kobalt und Nickel. Man fällt die salzsaure Lösung des KErzes mit
Ammoniak und Schwefelammonium, zieht den erhaltenen Niederschlag mit
sehr verdünnter Salzsäure aus und prüft den etwa verbleibenden schwarzen
Rückstand in der Oxydationsflamme mit Borax (blaue Perle mit Kobalt,
hyacinthfarbige, in der Kälte blassgelbe Perle mit Nickel). .
Titansäure. Man schmilzt eine nicht zu kleine Probe des Erzes mit
saurem schwefelsaurem Kali, löst die erkaltete Schmelze in kaltem Wasser,
fltrirt von der Kieselsäure ab, und bringt "die Lösung sammt einigen
Stückchen Zink in ein grosses Reagensglas. Bei Gegenwart von Titansäure
stellt sich nach einiger Zeit eine violette Färbung der Flüssigkeit ein.
Oder man prüft eine Probe des feingepulverten Erzes mit Phosphorsalz
in der Reductionsflamme durch anhaltendes Blasen mit dem Löthrohr.
Bei Gegenwart von Titansäure entsteht eine blutrothe Perle. © Zusatz von
Zinn beschleunigt das Eintreten der Färbung. Ist diese Prüfung wegen
Vorhandenseins anderer Metalle, wie Kobalt u. dgl., in der ursprünglichen
Substanz nicht ausführbar, so scheidet man zuerst die Titansäure ab. Man
oenutzt hierzu einen anderen Theil der Lösung der mit saurem schwefel-
saurem Kali erhaltenen Schmelze. Man reducirt das Eisenoxyd durch
Einleiten von Schwefelwasserstoff und kocht die Lösung andauernd im
Kohlensäurestrom. Der etwaige gefällte Niederschlag wird filtrirt und
derselbe mit Phosphorsalz in der Reductionsflamme (zweckmässig mit
Zusatz von Zinn) vor dem Löthrohr geprüft. Die Phosphorsalzperle ist
bei Gegenwart von Titansäure heiss gelb, kalt violett. Die Färbung ver-
schwindet in der Oxydationsflamme. Da eisenhaltige Titansäure, wie schon
oben erwähnt, in der Reductionsflamme eine blutrothe Perle giebt, so
prüft man auf dieses charakteristische Verhalten durch Zusatz von KEisen-
vitriol.
Chrom erkennt man in sehr geringen Spuren am sichersten durch
die blaue Färbung der ätherischen Lösung von Ueber-Chromsäure, welche
bei der Einwirkung von Wasserstoffsuperoxyd auf Chromsäure in Saurer
Lösung gebildet wird. Man schmilzt das feingepulverte Erz mit einer
Mischung von 6 Th. Soda und 1 Th. chlorsaurem Kali, zieht die Schmelze
mit Wasser aus und säuert die Lösung mit Schwefelsäure an. Zur Be-
zeitung von Wasserstoffhyperoxyd zerreibt man ein erbsengrosses Stück
Bariumsuperoxyd mit wenig Schwefelsäure, welche mit 5 Theilen Wasser
verdünnt ist, setzt 150 com Wasser hinzu und filtrirt. 6—8 ccm. des Fil-
irates werden im Reagensglase mit Aether übergossen und die saure Lösung
der Schmelze in kleinen Portionen unter Umschütteln hinzugefügt. Die
Aetherschicht färbt. sich, falls die geringste Menge Chrom vorhanden ist,
deutlich blau, Diese Prüfung setzt die Abwesenheit von Vanadinverbin-
dungen voraus, da Vanadinsäure mit Wasserstoffsuperoxydhaltigem Aether
veschüttelt eine rothe Färbung giebt.