Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

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Eisen. 
beigemengt. Man behandelt den Kieselsäureniederschlag entweder mit 
Fluorammonium oder Fluorwasserstoffsäure und wägt den zurückbleibenden 
schwefelsauren Baryt, oder man schmilzt den Kieselsäureniederschlag mit 
einem Gemenge von. 6 Th. Soda und 1 Th. chlorsaurem Kali und be- 
stimmt die Schwefelsäure in bekannter Weise. Ist das Barium dagegen 
als lösliches Salz in der sauren Lösung des Erzes vorhanden, so fällt man 
mit Schwefelsäure. 
D. Die maassanalytischen Methoden zur Bestimmung des 
Eisengehaltes. 
1. Die Probenahme des Erzes. Obwohl dieselbe selbstverständlich 
auch schon auf die bisher besprochenen Bestimmungsmethoden einzelner 
Bestandtheile der Eisenerze anzuwenden ist, schien uns doch hier der 
yeeignetste Ort zu ihrer Mittheilung. 
Eine grössere Menge Erz wird mittelst irgend einer der in Fabriken 
zur Verfügung stehenden Zerkleinerungsmaschinen etwa auf Nussgrösse 
zerkleinert und von der gut durcheinander gemischten Masse eine Probe 
von etwa 1 kg entnommen. Letztere wird in einem geräumigen (für 
Eisenanalysen unentbehrlichen) Mörser von Gussstahl (oder auch von Guss- 
eisen) zu einem noch grobkörnigen Pulver zerkleinert. Das Pulver wird 
auf einem Bogen Packpapier kreisförmig ausgebreitet, mit einem Horn- 
Löffel durchkreuzt und. ein Quadrant zur weiteren Zerkleinerung heraus- 
genommen. Man setzt das Pulvern im Stahlmörser und das Probenehmen 
zaines Quadranten so lange fort, ‘bis schliesslich eine Durchschnittsprobe 
zon 20—30 g übrig bleibt. Dieselbe wird durch ein feines Sieb (25 Maschen 
auf 1 cm Länge) gesiebt und das auf dem Siebe etwa Bleibende so lange 
von neuem gepulvert, bis es völlig hindurch geht. 
9. Die Titration der Eisenerze. Man wendet entweder die Cha- 
mäleon-Methode oder die Zinnchlorür-Methode an. 
A. Die Chamäleon-Methode. Das Prinzip derselben muss hier 
als bekannt vorausgesetzt werden. Die Chamäleonlösung bereitet man 
sich durch Auflösen von etwa 5g Krystallen in 1 Liter Wasser. Die 
Titerstellung geschieht am heauemsten mit chemisch reiner Oxalsäure 
"Siehe S. 108). 
Das Lösen des Eisenerzes (circa 0,5 g) in Schwefelsäure wird zweck- 
mässig in einem Erlenmeyer’schen Kölbchen vorgenommen. Ist das Erz 
durch Schwefelsäure nicht völlig zersetzbar, so löst man in Salzsäure, 
deren Ueberschuss man durch Abdampfen mit concentrirter Schwefelsäure 
verjagt. Die Reduction wird in demselben Kölbchen vorgenommen, man 
verdünnt stark mit Wasser, fügt einige Stückchen Zink und so viel conc. 
Sahwefelsänre hinzu. dass die Wasserstoffentwicklung stetig und ziemlich
	        
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