Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (2. Band)

II. Analyse der Schlacken, 415 
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C. Die Bestimmung von Eisenoxydul und Eisenoxyd neben- 
einander. Dieselbe kann mit Hülfe der Chamäleon- und Zinnchlorür- 
Methode auf verschiedene, nahe liegende Arten ausgeführt werden. Am 
empfehlenswerthesten dürfte es sein, zwei Proben des sehr fein gepulverten 
Erzes im Kohlensäurestrom, resp. unter Luftabschluss in Salzsäure zu 
‚ösen und in der einen das Eisenoxydul mit Chamäleon, in der zweiten 
das Eisenoxyd mit Zinnchlorür zu bestimmen. Hat man eine Zinnchlorür 
lösung nicht zur Verfügung, so löst man die zweite Probe in Salzsäure 
unter Zusatz von chlorsaurem Kali und fällt die gesammte Menge von 
Eisen mit Ammoniak. 
II. Analyse der Schlacken. 
Die Eisenschlacken werden quantitativ und qualitativ genau nach den 
bei Analyse der Eisenerze angegebenen Methoden untersucht. Es mögen 
desshalb folgende Andeutungen genügen. 
1. Eisenfrischschlacke. Dieselbe besteht aus Eisenoxydul, Eisen- 
oxyd, metallischem Eisen, Kupferoxyd, Thonerde, Manganoxydul, Kalk, 
Magnesia, Kieselsäure, Titansäure, Phosphorsäure und Schwefelsäure, 
Zur Bestimmung des metallischen Eisens werden 5g der feinge- 
pulverten Schlacke mit einer Lösung von Kupfervitriol zersetzt. Man lässt 
unter häufigem Umrühren längere Zeit stehen und filtrirt alsdann das dem 
metallischen Eisen aequivalente ausgeschiedene Kupfer nebst dem Unge- 
lösten ab. Der mit Wasser ausgewaschene Rückstand wird in Salpeter- 
säure gelöst, die Flüssigkeit zur Trockene verdampft und das Kupfer in 
der salzsauren Lösung durch Schwefelwasserstoff gefällt. Selbstverständlich 
muss man von dem erhaltenen Kupfer das in der Schlacke etwa schon 
vorhandene abziehen. 
Die Phosphorsäure bestimmt man durch Schmelzen der feinge- 
pulverten Schlacke mit dem sechsfachen Gewicht einer Mischung von 
6 Th. Soda und 1’ Th. Kieselsäure bei mässig hoher Temperatur. Nachdem 
man etwa’ 20—30 Minuten die Schmelze im Fluss erhalten, behandelt 
man mit Wasser und dampft das wässerige Filtrat nach Zusatz von Salz- 
säure zur Trockene, scheidet die Kieselsäure ab und bestimmt in der Lösung 
lie Phosphorsäure nach der Molybdän-Methode. 
Zur Bestimmung der Schwefelsäure schmilzt man die Schlacke 
mit dem gleichen Gewicht von Soda und fällt das salzsaure Filtrat der 
Schmelze mit Chlorbarium. 
2. Hohofen-, Kupolofen- und Bessemerschlacken. Dieselben ent- 
halten im Grossen und Ganzen die nämlichen Bestandtheile wie die Eisen- 
(rischschlacken und ausserdem noch Schwefelcaleium. Blei. Zink Das
	        
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