Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

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zwischen den Strebepfl. Einzigartig für ODeutschland das Tri- 
forium unter den Oberlichtern. Im Aufbau ist die Höhenproportion 
enorm gesteigert; lichte Br.: H. des Binnenchors 10:30 m, H. des 
Umgangs 18,50 m. Die Außenansicht hinsichtlich der Massen- 
gliederung lahm; dafür sucht sie durch elegante Flächendekoration 
der (ganz schwach vortretenden) Strebepfl. zu entschädigen; Über- 
tragung der Fialen- und Tabernakelmotive in flaches Relief, belebt 
durch Farbenwechsel der Backsteine; über dem Dachgesims war 
vermutlich eine lichte Galerie wie in Prenzlau und Brandenburg 
beabsichtigt. An der NSeite des Chors die unregelmäßig polyg. 
Marien-Kap. Vor der WFront, über die Breite des Lhs. vortretend, 
2 mächtige Türme. Nur der nördl. ausgeführt. Die Wandgliede- 
ung hat das eigentümliche, daß über schlichtem Unterbau ohne 
weitere Horizontalteilung jederseits 3 hohe, durch Wimperge und 
Rosetten in 3 Rängen belebte Blendnischen bis oben durchlaufen; 
Abschluß durch Zinnenkranz und kleine Ecktürmchen, zwischen 
ihnen größeres 8Eckgeschoß (eine in Pommern sehr beliebte Kom- 
bination, vgl. S. Jakobi in Stettin, S. Nikolai in Greifswald u.a.m.); 
Barockhelm. — Ausstattung. Durch den Brand 1635 vieles zu 
Grunde gegangen, so das schmiedeeiserne Chorgitter, ein hohes 
hölzernes Sakramentshaus und 3 Orgeln. In der Sakristei ver- 
blaßte Wandmalerei aus sp. Ma., Christus in der Kelter. Grab- 
denkmäler 1696, 1731. Über der Sakristei ein Museum. 
Johannes-K. Aus verschiedenen got. Zeiten. Ältester Teil das 
Msch. der o Hälfte; ursp. ein selbständiger 1sch. Bau, Kap. des 
Johanniterordens; im 15. Jh. die Mauern durchbrochen und Ssch. 
und Sseitiger Chorumgang angelegt. Schon vorher (seit 1408) das 
Lhs., eine sterngewölbte Hllk. von 3 J. Der starke W-T. nach dem 
Muster der Marien-K. in etwas sparsamerer Fassung. Erwähnt 
seien die Zellengwbb. der Chorkapellen als eine in Pommern sonst 
nicht vorkommende Form. — Doppelflügeliger spgot. Altar- 
schrein mit zahlreichen geschnitzten Einzelfigg.; Flügelgemälde 
von 24 Szenen. Got, Taufe aus Kalkstein. Renss. Kanzel, 
intarsiiert, durch neuen Anstrich verdorben. Orgelempore um 
1700, Prospekt 1731. Altargeräte 16. und 17. Jh. ; 
Rathaus etwa M. 16. Jh. Der in die Breite gezogene WGiebel 
3fach abgetreppt, zwischen den antikisch profilierten Gesimsen in 
Putz ausgeführtes spgot. Maßwerk, filigranartig ausgesponnen, 
Fensterumrahmung im Vorhangbg. Einfacher der OGiebel. 
Stadtbefestigung. Ziemlich vollständig erhalten. Material Granit 
und Backstein. Mühlentor 1411 von Nik. Kraft aus Stettin, 
spitzbg. Brückentor zwischen 2 schlanken 8eck, T.; entstellender 
Ausbau 1861. Walltor. Zierlicher Putzbau 2. H. 16. Jh., spgot. 
Vorhangbge. und Elemente der Renss. gemischt. Ähnlich behandelt
	        
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