Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

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deutendem Aufwand zu Erbbegräbnissen eingerichtet; die Reihe 
schließt mit dem Nonnemannschen von 1779, schon ausgeprägt 
klassizistisch. 
Johannes-K. (Franziskaner). Einer der bestbehandelten Backstein- 
bauten Pommerns in der mittelgot. Zeit, 3 Bauabschnitte: Aus 
1. H. 14. Jh. der Chorbau; 3 gerade Joche und Schluß aus 7 Seiten 
des 10 Ecks, etwas breiter als jene, eine Eigentümlichkeit, die an den 
Kirchen desselben Ordens in Berlin und Brandenburg wiederkehrt. 
Aus 2. H. 14. Jh. das Gemeindehaus, 3sch. Halle von 7 schmalen 
Jochen, im Msch. Sterngwbb. auf 8 rck, Pfl., in den Ssch. quadr. 
Kreuzgwbb. auf Wanddiensten. Aus A. 15. Jh. die Erweiterung 
durch Kapp. zwischen den Strebepfl. Die türlose WWand schließt 
mit 4 Fenstern, davon 2 im Msch. Manche aparte Einzelheiten hat 
auch die Gliederung der beiden Giebel: am w laufen die Wandpfl. 
zwischen den Blenden in durchbrochene Türmchen aus, am Östl. 
schließen die Nischen, in denen die Blenden sitzen, mit halbierten 
Rundbg., gleichsam Strebebg. in Reliefdarstellung. Anziehende 
Finzelformen besonders im ältesten Teil, zu beachten u. a. mit 
Weinranken verzierter Plattenfries unter den Fenstern. 
Peter-Pauls-K. A. 15. Jh. Ein einziges Sch. von 11,50 m Spann- 
weite; erweitert durch Seitenkapp. in der Tiefe der Strebepfl.; 
Schluß in 5 Seiten des 10Ecks. Die ursp. Gwbb. durch Holz- 
decke ersetzt. Die um ein weniges aus der Wand vortretende 
Stirnseite der Strebepfl. ist durch Farbenwechsel, Nischengliederung 
und Kopfkonsolen für imaginäre Statuen belebt. Den niedern 
Stand der Bildhauerkunst in dieser Provinz zeigen die 2 Kalk- 
steinreliefs der Titelheiligen an der im N angebauten Sakristei. — 
Schnitzaltar A. 16. Jh. 
Gertrud-Kp. Kleiner Bau des 17. Jh. — 2 spgot. Schreins- 
altäre, das Schnitzwerk besser als die rohen Flügelgemälde. 
Schloß. Ältester erhaltener Teil der 1503 beg. SFlügel (Bogislaw- 
bau); aus dieser Zeit, den größeren Teil des Gebäudes füllend, 
ein Saal mit geschnitzter Balkendecke auf 5 hölzernen Trägern und 
brillantem Konsolenwerk; 1874 in das Obergeschoß versetzt (Museum 
der Gesellsch. f. pommersche Gesch.) Den Schluß der got.‘ Bau- 
epoche bildete der mit Wappen von 1538 bezeichnete Oberbau. 
Die Renss, beginnt 1575 mit dem Johann-Friedrichsbau, einer Er- 
neuerung der ganzen O-, N und WSeite, beg. von einem Italiener, 
den die Urk. Antonius Wilhelm nennen. Überall entstellt und 
vernüchtert. Im. WFlügel die Schloß-K., ein rck. Raum mit 
Spiegelgwb., in 3 Geschossen von flachbogigen Arkaden und Em- 
poren umzogen. Der große 4eckige Schloßhof sehr einfach, Ver- 
putzflächen, Steinecken, Treppen-T. und Uhr-T., das Dach durch 
eine ‚hohe. Attika maskiert, Die Bauten am kleineren Hof von
	        
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