Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

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WINDBERGEN. Schlesw.Holst. Kr. Süderdithmarschen. Inv. I, 
Kirche. 1742. Crucifix° des 12. Jh., eine kleine Spanne lang, 
vergoldete Bronze, wurde 1450 ausgepflügt. 
WINNAGORA. Posen Kr. Schroda. Inv. 
Dorf-K. Unter den Geräten große spgot. Monstranz. 
WINZIG. Schles. Kr. Wohlau. Inv. II. 
Ev. Stadt-K. 1514. Hllk. von 3 Sch. und 3 J., die geplante Wöl- 
bung nicht ausgeführt. — Zahlreiche ikon. Grabst. 
WISCHOW. Pommern Kr. Greifenberg. Inv. 
Kirche eines ehem. Nonnen-Kist. Langgestreckte got. Anlage in sehr 
verkommenem Zustande, der !/s kr. Chor aus 16. Jh. 
WISCHÜTZ. Schles. Kr. Wohlau. Inv. II. 
Kath.Dorf-K. Beg.1606. Verputzter Feldsteinbau. O und WGiebel 
renss. dekoriert, alle Außenflächen mit Sgraffiten, 
WISMAR. Mecklenbg.Schw. Inv. II. — [D.] 
S. Marien-K.° Der gegenwärtigen K. ging im 13. Jh. sehr wahr- 
scheinlich eine. Hilk. des Überg.Stils voraus, deren Reste man in 
den beiden seitlichen Turmanbauten zu erkennen hat. Das jetzige 
Lhs. 1339 im Bau (Inschr. mit: dem Meisternamen ok. Grote), 
Chor gew. 1353. — Backsteinbau in dem herb-großartigen Typus 
der Marien-K. zu Lübeck. Wie dort am Chor ein Kranz von 
5 Kapellen mit dem Gwb. des Umgangs in der Weise verschmolzen, 
daß jedesmal 6 Rippen in. einem gemeinschaftlichen Schlußstein 
zusammentreffen. Eine den äußeren Aufbau betreffende mecklen- 
burgische Spezialität (vgl. Schwerin und Doberan) ist dann dieses: 
die-einspringenden Winkel zwischen den Kapellen werden in Höhe 
des Dachgesimses vom Strebepfl. aus mit 2 Flachbg. überbrückt, 
woraus sich ein Halbpolygon von 9 Seiten ergibt, als Grundlage 
für das einheitlich über Kapellen und Umgang gelegte Dach. Diese 
Vereinfachung paßt sich dem nordischen Klima zweckmäßig an, 
vernichtet aber den künstlerischen Sinn und Wert des Kapellen- 
motivs; besonders unschön sind auch die unorganisch aus dem 
Dach herauswachsenden Strebebg. — Im Innern keine Trenhung 
von Chor und Lhs,; den. geraden Teil des ersteren mitgerechnet 
folgen sich in der Längsperspektive 8 J. von schlankem Aufbau. 
Die Pfl. Seck. mit feinen Kantstäben und bandartigem (ursp. sicher 
durch Bemalung. belebtem) Kapitell. Die Gewölbedienste . ent- 
springen auf Konsolen im Zwickel zwischen den. Scheidbg. Das 
Gurtgesimse liegt etwas unter halber Höhe des. Gesamtaufbaus. 
Die im Sinne eines entschiedenen Vertikalismus fein gestimmten 
Proportionen des Systems würden noch besser zur Geltung kom- 
men, wären nicht die Fenster durch die sehr steilen und. hohen 
Sschiffsdächer bis über die Hälfte abgeblendet. Alles Detail 
äußerst knapp, in der Präzision seiner Formen durch Tünche
	        
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