Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

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beeinträchtigt. (Die Kopfkonsolen im n Ssch. E. 16. Jh. von 
Phil, Brandin).' Die Maßverhältnisse sind: Jochweite : Msch. Weite: 
Msch. Höhe = 7m: 10,30 m : 32,60 m; innere L, des Msch. 60 m; 
äußere L. (mit Einschluß von T. und Chor-Kap.) 88 m. — Am 
5. und 6. J. des Lhs. beiderseits, in N und S, Anbauten, im 
Or. scheinbar ein Qsch., im Aufbau als selbständige Nebenräume 
sich dokumentierend, .die über die Ssch. hinaussteigen und ihr 
eigenes Dach haben; im Innern 4 Kreuzgwbb. um einen Mittelpfl. 
gruppiert. An den n Anbau schließt sich die Sakristei. — Das 
Äußere ist sehr einfach gehalten. Es zeigt ein Strebesystem von 
schlichtester Durchbildung und ungünstig modifiziert durch die 
im 15. Jh. vorgenommene Erweiterung der Ssch. Ein starker 
Massenaccent liegt auf dem W-T.; im Erdgeschoß hat er seitliche 
Vorhallen; es folgen noch 3 unter sich gleichwertig behandelte 
Geschosse, durch Gesimse geteilt, jedes mit 4 > 2 Fenstern resp. 
Fensterblenden; oberer Abschluß durch 4 in Glasurstein teppich- 
gemusterten Giebel, ehemals mit hohem Holzhelm ähnlich den Lü- 
becker Kirchen, jetzt mit gekreuztem Satteldach. Der T. ist bis 
zur Giebelspitze 80 m h., soviel als die Länge der K. ohne Chor- 
Kap. — Die 9 größeren und kleineren Portale der K. sind in den 
üblichen Backsteinprofilen abgetreppt, ohne sonstigen Schmuck, 
der Bogenfelder entbehrend. . 
Ausstattung. — Hochaltar 1749 von C. F£. Beeckmann, großer 
öder Säulenbau aus Holz. — Von got. Altären' nur der sog. 
Krämer-A.° erhalten, tüchtiges Schnitzwerk aus der Zeit kurz 
vor Einbruch des niederl. Realismus, nahe M. 15. Jh. Im Schrein 
die 3 Standbilder der Maria und der. Hh. Michael und Mauritius, 
auf dem Flügel je 2 Reliefs aus dem Marienleben. —- Kanzel 
1735. — Taufkessel° reicher Erzguß 1. H. 14. Jh. (nicht E. 13.), 
2 Reihen Figg, Reliefs in mageren Arkaturen, das Ganze getragen 
von 3 jugendl, männl. Gewandfigg. Schmiedeeisernes Gitter, dünne 
Stäbe von höchst naturalistisch behandeltem Tauwerk umwunden. — 
In einer n SKap. edle Kreuzgruppe aus 14. Jh., der Stamm reich 
mit stilisierten Blumen besetzt (früher am Chorlettner). — Frei- 
grab des bekannten schwedischen Generals Wrangel + 1647; 
der pompöse Entwurf nur in Holz ausgeführt; hoher Unterbau mit 
kupfernen Spruchtafeln; darauf Tumba umgeben von den 12 Aposteln, 
an den Ecken auf besonderen Ständern 4 Engel; alles recht mäßige 
Arbeiten; gut charakterisiert die liegenden Bildnisfigg. des Generals 
und seiner Gemahlin. Die prunkvolle Gitterarchitektur am Ein- 
gang aus 18, Jh. — Bronzene Grabplatte der Herzogin Si- 
donie von Mecklenburg 7 1504. Ein Werk durchaus ersten Ranges 
in dieser Gattung. Das vertiefte Hauptfeld mit dem Bilde der 
Toten ist für sich gegossen, der Rand mit Inschriften und Wappen
	        
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