Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

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Die stattlichen Häuser Behren-Str. 66 und 41 im neuklass. Stile, 
voll. von Titel 1793 und 94, jenes jetzt Militär-Kabinett®°, 
dieses zur Bibliothek gehörig. — Ein einfaches Beispiel Unter 
den Linden 21 (1800, Habelsche Weinhandlg.). Breite Str. 32—34, 
1805 zu Dienstwohnungen des Marstalls erbaut, in der herben Weise 
von Gentz; alt noch das kräftige Hauptgesims und die 2 Portale. 
Breite Str. 11 (Front 1808). — Reliefs aus der Schule von G&, Scha- 
dow am Hause Dorotheen-Str. 5 (zur Universität gehörig) und 
am Wohnhause des Meisters Schadow-Str. 10—11 (Front 1805, 
verändert 1864). 
5. Brücken, Tore und Standbilder. 
Lange (Kurfürsten-) Brücke zwischen Schloßplatz und König-Str., 
1692—94 unter Leitung von Nerixg‘ aus Sandstein erbaut, 5 Bögen 
lang, der mittlere auf der SSeite verbreitert für das schon beim 
Bau der Brücke vorgesehene Denkmal des Gr. Kurfürsten. Nach- 
dem Brüstung und Fahrbahn verändert, wurde die Brücke wegen 
der Regelung des Spreebettes und der Verbreiterung der König-Str. 
abgebrochen (Zeitschr. f. Bauwesen 1894). Der Neubau mit schmaler 
mittler und 2 breiten äußeren Öffnungen wiederholt vom alten Bau 
die architekt. Einzelformen sowie die üppigen Namenschilder von 
G. Weyhenmeier. — Denkmal des Großen Kurfürsten, das be- 
deutendste Bildwerk des deutschen Barock. Das 2,90 m hohe Reiter- 
standbild, gewiß mit Kenntnis des Marc Aurel in Rom, doch über 
dieses Vorbild hinausgehend, im Modell beg. von Axdreas Schlüter 
1698, gegossen von Johann Jacobi, enthüllt 1703, jedoch ohne die 
4 Sklaven des Sockels. Diese schon 1702 beabsichtigt, voll. 1709 
von £ G. Herfort, Henzi, P. Backer und J. S. Nahl, Die 2 Re- 
tiefs an den Seiten des Sockels, Kurfürstentum und Königtum, 
1709 von den beiden letzteren Bildhauern nach Zeichnungen von 
7. F, Wenzel. An der Vorderseite des Sockels prächtiges Wappen- 
schild mit der Widmung. Das ganze Beiwerk sicher von dem viel- 
beschäftigten Schlüter überwacht und geleitet, Der Marmorsockel 
1896 erneuert, ursp. mit 4 flachen Voluten, denen die reicheren bei 
Anbringung der Sklaven vorgesetzt. (Im Kaiser Friedrich-Museum 
eine kleine alte Nachbildung des vollständigen Denkmals, sowie 
eine neue in wahrer Größe, auf dem Sockel mit den ursp. Voluten, 
ohne die Sklaven, doch mit den Reliefs.) 
[Von den Befestigungen Berlins ist als einziger Rest der kleine 
Kuppelbau des Wusterhausener Bärs 1718 erhalten (Zentralblatt 
der Bauverwaltg. 1883). Er gehörte zu einem Stauwehr des südl. 
Grabens der unter dem Gr. Kurfürsten angelegten Befestigung und 
wurde nach der Zuschüttung des Grabens am Märk, Prov.-Museum 
wieder aufgebaut.]
	        
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