Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden (3. Band)

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45—48°; niedriger schmelzende Peche, besonders solche unter 40° sind 
zu weich. Beim Erhitzen im Reagensglas fliesst ein nicht wasserhaltiges 
Pech ruhig, wasserhaltiges Pech spratzt. Durch Luft oder Wasserdampf 
getrübtes Pech bleibt nach dem Erkalten klar (eingerührtes Mineral- 
pulver setzt sich zu Boden), während Naturpech trüb bleibt. 
Mineralzusätze werden nach Lösen des Peches in heissem Alkohol 
and Filtriren auf dem Filter gesammelt und dann näher untersucht. 
Zur quantitativen Bestimmung derselben verwendet man, je nach deren 
aus der qualitativen Prüfung schätzbaren Menge 10—50 g Pech. Es ist 
zu beachten, dass schlecht gemischte Peche an einzelnen Stellen reicher 
an Mineralmehl sein können, als an andern. Die zu verwendende Probe 
sei also eine gute Durchschnittsprobe. Das Pech wird zum Transport 
in Kisten eingegossen, wobei sich Mineralzusätze in die unteren Theile 
der Kisten setzen, was bei der Probenahme zu beachten ist. 
Ein Brauerpech, welches viel Mineralstoffe enthält, ist zu ver- 
werfen, weil im Pechkessel die Mineralstoffe sich leicht zu Boden setzen 
und wenn davon ins Fass geschöpft wird, der Ueberzug im Fass sich 
nicht so gleichmässig gestaltet und seinen Zweck nicht vollkommen er- 
füllt. Farbenzusätze, insbesonders von dem häufig vorkommenden Blei- 
chromat, welches als giftige Farbe vom Nahrungsmittelverkehr ausge- 
schlossen ist, sind unzulässig. Häufig dürfte das Bleichromat nicht 
absichtlich zugesetzt werden, sondern nur in dem zum Färben ver- 
wendeten Ocker enthalten sein, der mit Chromgelb feuriger gemacht 
worden ist. 
Um zu erkennen, ob ein Pech Fette oder fette Oele enthält, wird 
es im Verhältniss von 1:10 mit Methylalkohol behandelt, in welchem 
sich das Harz löst, das Fett oder Oel aber ausscheidet. Nach dem 
Auswaschen kann das Fett identifiziert werden. Zur quantitativen Be- 
stimmung des Fettes in Harzmischungen kann man sich des Verfahrens 
von Troitschel!) bedienen. Das Pech (ca. 3 g) wird in 100 ccm ab- 
solutem Alkohol gelöst und in mässig starkem Strome trockenes Salz- 
säuregas eingeleitet. Nach kurzem KEinleiten treten Ausscheidungen auf 
lie sich zusammenballen. Nach ca. !/, Stunde ist die Flüssigkeit über- 
zättigt. Man bringt die ganze Flüssigkeit in ein grosses Becherglas, 
spült mit etwas absolutem Alkohol nach, verdünnt mit dest. Wasser 
auf das Fünffache und kocht solange, bis die ganze Flüssigkeit klar ge- 
worden ist. Beim Erkalten erstarrt die Harzmasse auf der Oberfläche. 
Man zieht die saure Flüssigkeit ab, wäscht das Harz und löst es als- 
dann in ca. 30—40 ccm Aether. Nachdem man noch einmal mit den 
Bier. 
1) Journ. anal. u. appl. Chem. 1891, V, 379; siehe auch Zeitschr. f. d. ges. 
Brauw. 1893, S. 69.
	        
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