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116. Zweites Buch: XIII. xIV.
Aufklärers und eines rationalistischen Demagogen geschwankt.
Denn das erstere ist er von Natur und nach vorwiegender Ab—
sicht gewesen; die Rolle des zweiten hat er nur übernommen,
weil sie durch die Natur der Dinge ihm zugefallen war. Die
Sensation, welche seine Invectiven hier und da auch innerhalb
der niederen gesellschaftlichen Schichten erregten, war freilich nicht
die ächte Popularität; aber sie konnte dafür ausgegeben werden
uind kitzelte den Ehrgeiz nicht minder als der Anstoß, welchen
„das Volk“ an der aufklärerischen Theorie nahm. Mochte der
Eindruck so oder anders sein, immer konnte das Eine wie das
Andere von ihm ausgebeutet werden. Den Widersachern galten
die harten Leiden der Zeit als Züchtigungens8) um der verderb—
lichen Irrungen willen, welche dieser neue vermaledeite Häretiker
vberschuldet habe. Umgekehrt klagte dieser über die sittliche Cor—
cuptions4) des Clerus und sah darin ohne Zweifel die Strafe
für die Verdunkelung der reinen Lehre. Diese entarteten Priester
wissen nichts Anderes zu thun als zu verdummen und zu ver—
dammens65). Kreuzige! Kreuzige! rufen sie lieberss), als daß sie
auf die Argumente antworten. — Aber auch im entgegengesetzten
Falle bewährte sich ja sein Recht. Schien es so, als ob die Pro—
paganda innerhalb und außerhalb der gebildeten Kreise erhebliche
Froberungen machte, dann hieß es: die Wahrheit muß siegen;
alle Welt will fortschreiteen. Wiederum wenn man auf Wider—
stand stieß, dann wurden jene bereits bekannten Phrasen flüssig,
welche dies Schicksal des Alleinstehens als das von der Ver—
theidigung der Wahrheit unabtrennbare verkündigten. — Und
daneben tröstete zeitweilig das Vertrauen auf den mächtigen Ver—
hündeten in Rom.
XIV.
Die Stellung Berengar's zur römischen Curie, dieser zu
jenem ist eine denkwürdige Episode in der Geschichte dieser Zeit.