Full text: Natur und Gott

126 Bedeutung der Natur für die Keligion. 
taten bis zur Entfaltung der vollen herrlichkeit des Gottessohnes. Elle 
sind Offenbarungen einer jedes menschliche handeln überragenden, 
erleuchtenden und belebenden Wirksamkeit des Christus?ss) und darum 
Sinnbilder und Bürgschaften zugleich des ewigen Heiles. CEbenso be— 
steht im Urchristentum einhellige Überzeugung darüber, daß zur mes—⸗ 
sianischen Zeit Wunder gehören?sa), zumal solche, die den Sieg über das 
Keich des Satans erweisen?ss), daß der Messias herr der Engelmächte 
istese), daß die Sendboten des Evangeliums durch Zeichen und Wunder 
beglaubigt werdenes) und daß der Christenheit wunderbare Gaben, 
darunter die der Krankenheilungess), verliehen sind. Dieser Wertschätzung 
des Wunders um der Bürgschaft willen, die es für die endgültige Er— 
lösung bietet, tritt freilich eine Geringschätzung da zur Seite, wo die 
rechte Teilnahme am heile gefährdet isteso) oder wo es mit irdischem 
Sinn begehrt wirde⸗o). Nicht nur Schauwunder werden abgelehnt, son⸗ 
dern jedes Zeichen wird den Unbußfertigen verweigert außer der Buß⸗ 
predigti). Aber auch die Frommen können und müssen, wenn es Gottes 
wille ist, im Vertrauen auf seine Gnade auf jede wunderbare Aushilfe 
verzichten?e). Denn nichts ist dem Glauben unmöglich?es). So erhebt sich, 
wie auf den Höhepunkten der Prophetie, ein Glaube, der Gott alles zu— 
traut und seiner wunderbaren Hilfe in Geschichte und Gegenwart sich 
rühmt, aber sogar an enlscheidenden Wendepunkten des eigenen Lebens 
auf solche Durchhilfe zu verzichten vermag, weil er ein ewiges heil 
der Seele ergriffen hat, das keine Macht der Welt ihm zu rauben vermag. 
hier verbinden sich Schöpfungs⸗ und Erlösungsglaube zu einer sehr 
eigenartigen Form des Wunderglaubens, die mit jener Wendung zur In⸗ 
nerlichkest verwandt ist, welche den Buddhismus charakterisiert, aber 
zugleich eine starke Natürlichlest und einen belebenden Optimismus zeigt. 
10. Übernatur und Natürlichkeit der Crlösung. 
Mit diesen Betrachtungen haben wir den Einfluß des Schöpfungs⸗ 
gedankens auf die Ausbildung des Gottesgedankens abschließend dar— 
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a8) vgl. 6, 26 ff.⸗ 9, 3. 4. 11, 235 26. 
asa) Matth. 11, 3-5 (nach Jes. 35, 5f.). CLe. 12, 54 ff. Matth. 11,20 ff. 
288) Matth. 12, 25 ff. Apc. K. 12ff. 286) Matth. 8,9f.; 26, 53. Joh. 1,51. 
26) 2. Kor. 12, 12 und Röm. 15, 18f. (Paulus über sich selbst). Mark. 
16, 17f. Hebr. 2, 4. Joh. 14, 12. 2es) 2. Kor. 12,9. 
289) Cc. 10, 20. Matth. 7, 22f. ck. 1. Kor. 13, 3. 
280) Joh. 4, 48.; 20, 29 usw. 
291) Matth. 4, 5 ff. -Mark. 8, 11f. Le. 11, 29f.; 16, 31. 
292) Matth. 4, 4. Mark. 14, 35f. hebr. 5, 7. 8. 2. Kor. 12,8f. 
283) Mark. 9,23; 10,27; 14, 31. Matth. 17, 20. Cc. 17, 6.
	        
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