Wn
9nd
188
Jad
Ind
Iilte
Uy.
IN⸗
7.
bef—
gen
kh⸗
W
del
496
e⸗
t1
IN
ün
0n
one
de
Ve⸗
Afd—
rde
79
zu
n
he
de
fe
Ren
es
7d
—
Vlt
R
N.
I.
An
Von Kopernikus zu Newton. 221
tungen ergab sich dafür der einfache Satz, daß die Verbindungslinie
zwischen den Mittelpunkten der Sonne und des Planeten (der sog. Radius
vector) in gleichen Zeiten gleiche Flächen durchmesse. Schließlich gelang
es ihm, auch das Verhältnis der Lage der Planeten zu ihrer Bewegung
zu finden; in den Harmonices mundi libri V (1619) konnte er feststellen,
daß sich die Quadrate der Umlaufszeiten zweier Planeten wie die Würfel
ihrer mittleren Entfernungen von der Sonne verhalten. Damit waren in
der Tat alle gesetzmäßigen Beziehungen, auf denen die Harmonie der
Sonnenwelt beruht, aufgewiesen und Probleme beantwortet, die vor
ihm niemand auch nur gestellt hatte.
Mit seinen mathematischen Anschauungen verband Kepler den Ver⸗
juch einer Himmelsphysik. In seinem verdienstvollen Werke „über den
Magneten“ (16000), der erstenes) wissenschaftlichen Behandlung der
elektrischen und der magnetischen Erscheinungen hatte der Engländer
Gilbert aller erdmagnetischen Phänomene unter den Gesichtspunkt gestellt
daß die Erde ein einziger großer Magnet sei und hatte den Magnetis—
mus, den er für den Ausfluß einer Beseelung der Materie hielt, auch den
übrigen Weltkörpern beigelegt; auch die Bewegung der Weltkörper führte
er auf die gleiche Kraft zurück; insbesondere glaubte er in der magne—
tischen Anordnung der Teile der Erde (deren Pole er zugleich für die
magnetischen hielt) einen Beweis für die Drehung der Erde um ihre
Achse gefunden zu haben. Diesen Gedanken entnahm Kepler seine Auf—
fassung von den bewegenden Kräften des Sonnensystems. Er nahm an,
daß die Sonne wie in einem Wirbel rotiere und so analog ihrem imma⸗
teriellen Lichte eine immaterielle Substanz ausstrahle, die selbst nach
Art eines reißenden Strudels durch den ganzen Umfang der Welt rotiere
und die Körper der Planeten mit sich ins Kreisen hineinziehe, intensiver
oder schwächer je nach der Dichte jener Cmanation. Auch den Planeten
legte er entsprechende motorische Kräfte, zugleich aber auch ein natür—
liches Widerstreben bei. Diese Theorie hat, wenn man auch heute die
Hravitation mit dem Magnetismus nicht identifiziert, mit neuesten An—
schauungen merkwürdige Berührungspunkte. Kepler streift auch bereits
an das Gravitationsgesetz. Ihm ist als hervorragenstem Optikeres) seiner
zZeit bereits bekannt, daß die Lichtintensitäten sich umgekehrt wie die
Quadrate der Entfernungen des beleuchteten Gegenstandes von der
I
u 7
41
5
24—
9*
8
288) Doch liegt der Versuch einer experimentellen Prüfung der magnetischen
Erscheinungen schon in der Epistel über den Magneten des Petrus Peregrinus de
Maharncuria (S. 269) vor, der auch von Gilbert mehrfach zitiert wird. Vgl.
Baumgartner-Überweg S. 563.
234) Eine bedeutsame Fortbildung der Optik der Griechen liegt in der Per—