326 Das physikalische⸗chemische Weltbild.
lenkung zu trennen vermag. Diese Feststellungen, welche der eingebür—
gerten Vorstellung der atomistischen Chemie von der unveränderlichen
Größe der Atome der einzelnen Grundstoffe widersprechen, bestätigen
die Annahme einer Bildung der „Grundstoffe“ aus noch einfacheren Be⸗
standteilen, denn bei derartigen Bildungsprozessen sind Verschiedenhei—
ten und Unregelmäßigkeiten von vornherein zu erwarten. Umgekehrt
mögen sich durch Eruierung der richtigsten Mittelwerte für die genann—
ten isotopischen Gemenge manche Unregelmäßigkeiten im Fortschritt der
Gewichte im periodischen System heben lassen. Man ist aus allen diesen
Hründen heute zu der Annahme gelangt, daß die Atomgewichte nur
im Groben für die Stellung der Elemente im periodischen System zu⸗
treffen, in gewissen Grenzen aber zufällig sind, und daß jene periodi—
sche Ordnung auf feineren Unterschieden im Bau der Atome“) beruht.
Noch in andrer Beziehung darf von der Erkenntnis der a⸗Strah—
lung eine tiefere Einsicht in den Aufbau der Atome erwartet werden.
Wenn bei natürlichen Eruptionen heliumatome von gewissen Elementen
abgestoßen wurden, so konnte man versuchen, diesen Vorgang nachzu—
ahmen, indem man auf Gasmoleküle ein Bombardement mit Elektronen
eröffnete. In der Tat ist es J. Franck gelungen, auf diesem Wege ge—
wisse Atome zu zersplit“ern. Die radioaktiven Strahlungen lehren aber,
daß beim Bau der Atome neben Größen von der Ordnung eines helium—
oder Wasse.stoffatoms noch erheblich feinere und zugleich wirkungsvollere
in Betracht gezogen werden müssen. Auch diese Phänomene stehen in der
Natur keineswegs isoliert, sondern haben in der alltäglichen Elektro—
lise, dem Frewerden von Elektronen bei Lösungen oder Gasgemengen ihre
Parallele. Ebenso weisen die merkwürdigen Befunde der Spektroskopie
auf e'genartige Verknüpsung aller Atome mit Strahlungsvorgängen fein⸗
ster Art hin. Jeder Grundstoff sendet im Glutzustand ein Licht aus,
das ein besonderes, nur ihm eignendes Spektrum besitzt, kann also in
eine der des Lichtes vergleichbare Wellenbewegung eintreten, die dem
Kundigen ein Bild seiner inneren Struktur zu geben vermag. Doch um
diese Gedanken verständlich werden zu lassen, müssen wir weiter aus—
holen und wollen nur vorerst abschließend konstatieren, daß die Zu—
rückführung der chemischen Grundstoffe auf noch einfachere Elemente
heute nicht nur als berechtigte Hypothese, sondern als gut begründete
Theorie bezeichnet werden darf. Daß u. U. eine Zerspaltung der Grund⸗
stoffe in einfachere Elemente eintritt, ist festgestellt; ob aber auch Neu—
bildungen von Grundstoffen in der Natur eintreten und unter welchen
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46) Siehe unten Kap. 7.