328 Das physikalisch⸗chemische Weltbild.
sie den größten Feinheiten der optischen Theorie und Praxis vollstän—
dig genügt, und sie wird daher trotz der Schwierigkeiten der üther—
hypothese und des unerledigten Problems der Lichterregung meist als
unantastbar angesehen'').
1820 hatte Oersted die Ablenkung der Magnemadel durch den elek⸗
trischen Strom entdeckt, bald darauf wies Ampère nach, daß zwei elek⸗
trische Stromkresse wie zwei Magnele aufeinander wirken; so entstand
das einhetliche Gebiet des Elektromagnetismus. Es ist besonders der
geniale Experimentator Faraday und sein Interpret Marxwell, denen die
grundlegende, in der Gegenwart herrschende Auffassung dieser Gebiete
zu danken ist. Nicht nur ein sehr enges Verhältnis und eine gesetz—
mäßige Wechselwirkung der elektrischen und magnetischen Ströme ergab
sich h erauss), sondern zugleich enge Beziehungen des elektrischen Stro—
mes zur wägbaren Materie, wie sie in der Elektrolyse, der chemischen
Zerlegung der Stoffe durch den elektrischen Strom, hervortritt, insbe—
sondere aber auch die Embeziehung der Lichtstrahlen in den Kreis der
elektromagnetischen Phänomene. Lange hatte man vergeblich zu ergrün—
den versucht, ob die transversalen Lich wellen senkrecht in der Cbene des
Strahles (der Polarisationsebene) oder auf derselben zu denken seien
und hatte beide Annahmen konsequent durchgeführt; Marxwell aber
zeigte, daß stets beide Schwingungen vorhanden sind, senkrecht zur Pola—
risat onsebene die elektrischen, dagegen in der Ebene die magne'ischen,
so daß a.so gleichzetig alle drei Senkrechten, die die euklidische Geome rie
in einem Raumpunkt kennt, beansprucht werden. Zur vollen Anerken⸗
nung gelangte die Maxwellsche Theorie freilich erst, nachdem H. Hertz
seine berühmten Wellen exper mentell erzeugt und so zugleich die Ana—
logie gewöhnlicher Lichtstrahlen mit elektrischen Strahlen wie auch ihre
gleiche Fortpflanzungsgeschwindigkeit durch die Tat erwiesen hatte. Da—
mit war die Annahme verschiedener hypothelischer Medien für die Aus—
breitung der elektrischen, magnetischen und Lichtenergien im Raume über—
flüssig geworden und durch ein einziges derartiges Medium ersetzt.
Die setherige Forschung hat die elektromagnetische Lichttheorie durch
Befunde verschiedenster Art bestätigt. Die zuverlässigsten Messungen lie—
fern für die Geschwindigkeit des elektrischen Stromes Werte zwischen
299,8 und 300,1 Millionen Metern pro Sekunde und zwischen den glei—
chen Grenzen bewegen sich die Werte, die man für die Lichtgeschwindig⸗
keit erhalten hat. Ferner konnte man die wichtigsten optischen Phä⸗—
nomene wie Reflexion, Interferenz, Beugung, Doppelbrechung auch an
47) Vgl. Planck, Das Wesen des Lichts 1920 (Allgemeinverständlich).
48) Vgl. oben S. 315.
371
—38 —
X
—8
— 2
2
—
5
* 7*
—
** Ir
70
BV e
— *
si:
FX
8 —*
M
e
—
X X
*7
e
2.36
**
—
9 3*
tacu
v—
337
—
——
28*
νν
—
dit —F
A.e: 6
133—
85
—
d
—
V. D
*
—
flecn
528
wͤnde
Ehen
ter Gt
Wande
besich
4537
Mxuy,.
—E
.