Full text: Natur und Gott

342 Das phnsikalischechemische Weltbild. 
dabei uns auf die Betrachtung gleichförmig und geradlinig bewegter 
Systeme und demgemäß auf Cuklidische Geometrie beschränken, halten 
wir uns im Bereiche der ursprünglichen (später zur „speziellen“ herabge⸗ 
sunkenen) Relativitä!stheorie Einsteins; lassen wir auch diese letzten Be⸗ 
schränkungen fallen, so sind wir zur allgemeinen Relativitätstheorie em— 
porgestiegen. 
Fassen wir die „spezielle“ Relativitätstheorie ins Auge. hier be— 
wegen wir uns zunächst noch ganz im Bannkreis der Lorentzschen Theorie 
und des Anscheinsatzes; nur um eine andre, eine methodologische In⸗ 
terpretalion handelt es sich vorerst. Bekanntlich stellt die Mechanik alle 
Bewegungen als Ortsveränderungen von Punkten dar, die an einem 
bestimmten Koordinatensnstem abgemessen werden. Es liegt in der Natur 
der Sache, daß man von einem Roordinatensystem, das ja ganz beliebig 
gewählt ist, zu einem andern ebenso beliebigen übergehen kann; der 
Ubergang vollzieht sich in gewissen gesetzmäßigen Formen und an dem 
wirklichen Verlauf des dargestellten Porganges selbst wird dabei nicht 
das mindeste geändert. Statt ruhend gedachter Roordinaten kann man 
auch, der Wirklichkeit besser entsprechend, bewegliche Koordinatensi⸗ 
steme einführen. So lange sich diese Systeme gleichförmig, d. h. mit stets 
gleich bleibender Geschwindigkeit und Kichtung fortbewegen, wird der 
Peobachter irgend eines mechanischen Vorganges, gleichviel auf welchem 
jener Systeme er sich befindet und (in Gedanken) mitbewegt wird, stets 
die gleichen Gesetze des beobachteten Vorganges finden. Die Gesetz⸗ 
mäßigkeit der Naturvorgänge selbst (freilich nicht das Bild derselben) 
wird unverändert die gleiche, sie wird „invariant“ bleiben. Ob aber der 
Beobachter sich als ruhend oder als bewegt denkt, ist für seine Auf— 
fassung der Gesetze selbst gleichgiltig, ja er wird es falls er nicht über 
sonstige Kriterien verfügt), an den relativen Bewegungen, die er sieht, 
nicht entsche den können. Es gilt also im bezeichneten Sinne der Anschein⸗ 
satz, zu dem wir von elektromagnetischen bzw. optischen Erwägungen 
kamen, auch für die Mechanik. Für die genannten gleichförmigen Be— 
lion (worin der phnsikalische Teil von ihm bearbeitet ist) 1913; H. E. Lorentz, 
. Einstein, h. Minkowski, das R.prinzip. E. Sammlung v. Abhdlgn. M. An⸗ 
merkungen v. A. Sommerfeld und Porwort v.. O. Blumenthal 24. 1915; D. 
Grundlage d. allg. Reth. [Annalen der Physik. Bd. 49) 1916; Ub. d. spezielle 
u. d. allgemeine R.th. (Gemeinverständlich) 1917; üther und R.th. Rede 1920; 
4 Vorlesungen üb. Reth. 1922; auch in A. St. Eddington, D. R.th. i. mathem. Be⸗ 
handlg. 1925 ist e. Aufsatz üb. seine Stellung zu Eddington enthalten. — Vgl. 
M. Born, D. R.th. Einsteins 24. 1921; herm. Wenl, Raum, Zeit, Materie 3 A. 
1920 (ũberwiegend von mir benutzt); 4. A. 1921. M. v. Caue, D. R.th. J. II. 
1920/21. Die sonstigen sehr zahlreichen Publikationen können hier nicht aufgeführt 
werden. 
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